Gemütliches Aufstehen und bereit machen auf die Tour zum Nordkap mit der Weltkugel. Sind ja nur 35 Km ein Weg und ein paar Höhenmeter! So gedacht und es kam etwas anders. Mit dem leichten Gepäck ging’s dann doch flott weg und die ersten 9 km waren im nu gestrampelt. Dann ging’s hoch, zum 1. Mal. Die Grage war, ob ich die Steigung schaffe, oder ob mir das doch zu viel wird. Und es ging! Aber streng doch stetig. Kurz vor der 1. Höhe traf ich auf eine St. Gallerin und wir kamen ins Gespräch. Gut für eine Verschnaufpause. Über ein Plateau ging es weiter und auch wieder nach unten , ganz nach dem Motto, wie gewonnen so zerronnen! Bald hatte ich 20 Kilometer erreicht, was soviel hiess, dass ich nun 6666,6 Km in den Beinen habe. Stolz steuerte ich abseits der Strasse auf einen See zu, wo ich auf einen Franzosen mit zwei Hunden traf. Auch hier ein sehr schöner Schwatz mit Foto. Von hier ging es wieder nach oben, langezogen und streng. Von hinten bemerkte ich einen voll bepackten Velofahrer. Franzose und 40 Jahre jünger, ja da muss ich mich nicht schämen. Kaum war er durch wurde ich wieder überholt, diesmal von einer Frau, die Freundin. Keine Chance mitzuhalten. Beim Parkplatz zur Wanderung hielten wir einen Schwatz es wäre schön gewesen die letzten 4Km hochzufahren, doch Sie wollten auch zuerst die Wanderung machen. Also radelte ich alleine weiter dem Ziel zu. Als ich über den Kiesplatz zur Kugel einlenkte, begannen die anwesenden Touristen zu klatschen! Ich wusste nicht mehr wo meine Emotionen standen. Freudentränen liefen runter, Syrer die in Norwegen leben wollten alles genau wissen, denn Sie waren lange auch in Griechenland. Fotos wurden gemacht und ich versuchte nach Hause anzurufen. Zuerst erreichte ich niemanden, doch dann konnte ich mit Maria, Adrian und auch Freddy mein Schweden Begleiter sprechen. Danach versuchte ich zur Ruhe zu kommen. Ein Velofaher aus Franfurt kam an und ich tat dasselbe, wie es mir ergangen ist: Gratulieren und Fotografieren. Danach machte ich mich langsam und bewusst auf den Rückweg. Am See wo ich schon am Morgen war sass ich längere Zeit da. Ein Norweger tauchte auf und begann zu fischen und wir sprachen miteinander. Er erzählte mir, dass in Skarsvåg ein Musikfestival stattfindet und ich doch unbedingt hingehen soll. Von Manuel wusste ich, dass er auch dort war und wir verabredeten uns. Weit war es nicht, ein Umweg von 6 Kilometer! Gemeinsam erkundeten wir das Dorf, assen Rentierburger und warteten bis die Musik am Festival losging. Andere Länder andere Sitten! So richtig ging es erst um 9 Uhr los. Doch die Band, die spielte gefiel mir sehr: Lyse Netter erinnerte mich an Dada ante Portas aus Luzern. Nach 22 Uhr wollte ich aufbrechen, traf noch Mals auf den Norweger Frederik, und wurde von einem Journalisten interviewt. Da ich in Velokleidung am Festival war bin ich aufgefallen. Anscheinend kommt das nicht vor, dass sich Radler ans Festival verirren. Ich werde nun wohl in der nördlichsten Online Zeitung erscheinen. Das Festival ist ja auch das nördlichste! Nach 11 Uhr machte ich mich auf den Heimweg. Das war nochmals ein Highlight! Immer wieder musste ich anhalten und zurück aufs Kapp schauen. Es war so einmalig. Zwar verkehrten auch x Busse, hoch und runter, velofahrer waren unterwegs und natürlich auch alle weiteren Fahrzeuge. Das letzte Bild auf dem höchsten Punkt war einfach der Hammer! Gegen 1 Uhr nachts erreichte ich Honningsvåg und das Hotel. Noch lange sass ich da und liess den Tag ausklingen bis ich endlich zur Ruhe kam und schlief!
76,5 Km; 1351 Hm; 15Km/h