01 August 2024

Tag 5 Olderdalen - Tromsø

 Heute Nationalfeiertag und mein letzte grössere Tour! Heute komme ich in Tromsø an und werde morgen Freitag doch noch einiges zu tun haben. Das wichtigste wird das Fahrrad sein. Doch der Reihe nach! Die Fähre um acht wollte ich unbedingt erreichen! Das gelang auch bestens. Die erste Etappe war nur 22Kilometer weit zur nächste Fähre, die den Weg nach Tromsø massiv kürzer machte, und vor allem mit weniger Verkehr. Ja und ich wurde von einem roten VW überholt mit SG Kennzeichnen! Baltus war’s natürlich und wir tauschten kurz aus. Er war auf dem Weg zu einer Wanderung, doch das Wetter sah nicht ganz danach aus. Bald sollte der Regen einsetzen und ich durfte mich nochmals in Regenkluft stürzen. Dadurch verpasste ich die zweite Fähre um ein paar Minuten. Dafür konnte ich mich beim Kaffee am Pier stärken und wie Manuel sagte, ein überaus freundlicher Deutscher betreibt diese! Die Muffins waren der Hammer. Mit einem finnischen Radler aus Vaasa genoss ich die zweite Überfahrt, ein überaus redseliger Finne vor mir! Schade, dass er einfach mehrere Zacken schneller unterwegs ist. Auch eine junge Frau überholte mich, welche ich später jedoch wieder einholte, da sie sich kurz umkleidete. Der Regen hatte aufgehört. Wir sollten uns wieder treffen, sie stieg mit Sack und Rad in den nächsten Bus ein, der sie nach Tromsø brachte. Die letzten 25 Kilometer wollte ich doch noch selber fahren! Ja und so kam ich am Zeltplatz an und kann in einem schönen Haus am Fluss sein. Alles da was man so braucht. Eine starke Müdigkeit überfällt mich nun. Das Projekt ist nun definitiv zu Ende! 

Damit schliesse Ich vorerst mein Tagebuch zur Tour. An Samstag wird Maria hier sein, und je nach Situation werde ich das eine oder Andere posten. 

72,5 Km; 755 Hm; 16 Km/h


31 Juli 2024

Tag 4 Olderdalen - Birtavarre

 Diesen Tag konnte ich gemütlich angehen, denn es stand nur ein mittlerer Ausflug zu einem Wasserfall auf meinem Programm. Den Tip habe gestern von einem Paar aus Gdinia erhalten, die ich beim Supermarkt getroffen hatte. Sie wollten dort in einem Shelter übernachten. Nach 9 Uhr holte ich in diesem Markt noch ein paar Sachen für den Weg. Vor dem Laden standen einige Norweger*innen in Velodress und Rennräder. Eine Frau machte den Besenwagen, mein Übersetzung „broomcar“ fanden sie sehr lustig! Und natürlich war mein Projekt und das Rad Thema. So kam ich spät weg, aber einerlei. Es war ja nicht so weit: 30 km ein Weg. Herrlich war der Weg am Fjord entlang, bis ich in ein Tal abbiegen musste. Irgendwann endete die Asphaltierte Strasse und langsam ging es auch den Berg hoch. An einem Parkplatz liess ich das Fahrrad stehen und ging zu Fuss hoch. Viele Finnen waren auch unterwegs. Endlich kam eine Brücke und der Wasserfall, der ca 170 Meter in die Tiefe stürzt. Eindrücklich! Hier kam ich auch mit einem Norweger ins Gespräch und er erzählte, dass aktuell viel Strom nach Deutschland und Schweiz geliefert wird. An einem ruhigen Plätzchen machte ich Mittagspause und traf nochmals auf das polnische Paar. Es war wiederum eine sehr nette Begegnung. Der Rückweg war schnell und ich erreichte den Abzweiger rasch. Bei der Kirche gab es ein Lokal, das interessant aussah. Also rein in die Wollstube! Es gab aber auch Kaffee und Crèpe. David ein Junge sass bei mir und war sehr interessiert an allem. Er sprach relativ gut englisch und wenn es haperte, half sein Vater. Hier in Norden erlebe ich die Norweger am offensten. Die letzten Kilometer waren schnell wieder gemacht und ich erreichte Olderdalen gegen fünf Uhr. Etwas einkaufen für den Abend und Frühstück und gemütlich den Abend verbringen, das war’s dann! 

60 Km; 485 Hm; 18,2 Km/h


30 Juli 2024

Tag 3 Skjervøy - Olderdalen

 Noch vor dem Wecker musste ich aufstehen um meiner Blase die nötige Ruhe wieder zu geben. Nachher legte ich mich aufs Sofa und döste noch vor mich her. Manuel ging pünktlich am morgen aufs seine Tour und ich genoss einfach die Ruhe. Nach der Dusche kam Manuel zurück und wir assen unser Frühstück. Derweil erschien auch Natalia, die Bewohnerin des Hauses. Natalia ist Russin und mehr war nicht zu erfahren. Auf alle fälle eine sehr nette Gastgeberin! Nach dem wir alles gepackt hatten, verabschiedeten wir uns, Manuel direkt ins Dorf, ich nochmals an den Ort wo wir gestern waren. Bevor es wirklich losging, kurzer Einkauf im Supermarkt, denn bis Olderdalen wird kein Geschäft mehr kommen. Zwei Tunnel‘s waren zu durchqueren, der zweite unter dem Meer hindurch. Beide Male kann man durch drücken eines roten Knopfes eine Anzeige einschalten, die den Autofahrer anzeigt, dass Velofahrer im Tunnel sind. Der zweite war 2,7 Km lang, und ging über 100 Meter unter der Erde durch. Entsprechend war das Gefälle. Die zweite Hälfte musste ich schieben. Hier wusste ich, wie der 7 km lange Tunnel vor dem Nordkap ist. Ich bin froh, dass ich mir diesen ersparen konnte. Nachher ging’s immer hoch und runter, meistens dem Meer entlang mit einem fantastischen Blick auf die Berge. Hier ist Norwegen einfach anders als am Nordkap. Viele Velofahrer waren unterwegs Richtung Norden wie auch Süden. Ich traf auf zwei Tschechen, und zwei Polen und es ergab sich schöne Gespräche. Von den Polen bekam ich den Tip morgen einen Wasserfall zu besuchen. Gerne mache ich dies, habe ich doch genau ein Tag Zeit dafür. Die einfache Unterkunft in Olderdalen fand ich schnell, sowohl die Fähre für Donnerstag wie auch der Supermarkt sind grad um die Ecke. 

71,4 Km; 847 Hm; 18Km/h


29 Juli 2024

Tag 2 Honningsvåg - Skjervøy

 Manuels Wecker klingelte schon 4Uhr 15, denn er wollte in aller Ruhe zusammenpacken. 15 Minuten gab ich mir noch etwas Zeit zum Aufstehen. Im Hotel waren noch weitere Radler untergebracht und um 5 Uhr 30 kamen noch viele weitere an. Die Fähre kam mit etwas Verspätung, das ganze Boarding war problemlos und wir haben schöne Plätze in der Front des Schiffes. Die ganze Radlergesellschaft war irgendwie zusammen und tauschte erlebtes und auch praktische Infos aus. Manuel entdeckte die Sauna und ich liess mir das grad nicht zweimal bitten. Na ja die Sauna war eng und liess kein Ruhen zu. Aber immerhin! Die Zeit verflog rasch und ich war am hin und her überlegen, wie meine Rückreise nach Maria‘s Abflug aussehen könnte. Wenn alles zeitlich klappen würde, dann wäre es in 7Tagen zu schaffen, als ich jedoch die Preise nur für die Fähren Tromsø/Trondheim und Oslo/Kiel sah, war ich mir nicht mehr sicher ob das überhaupt eine gute Idee war. Alleine dies hätte über Tausend Franken verschlungen! Mir war Wind und weh, als ich dazu noch den Preis der Edelweiss Air sah, war es um mich geschehen. Das Fahrrad kann man in einem Velogeschäft flugtauglich machen, für mein Gepäck sehe ich auch einer Lösung entgegen. Notfalls muss noch ein Koffer besorgt werden. Nach 13 Stunden erreichten wir Skjervøy und suchten die Unterkunft auf. Und was wir fanden: ein schönes Haus mit einer nicht abgeschlossenen Türe, voll bewohnt und ein sehr schönes Zimmer. Zu einem unschlagbaren Preis für Norwegen, zu zweit sowie! Im Supermarkt kauften wir eine Pizza, Salat und eine spanische Melone. Vor dem Abendessen spazierten wir noch etwas herum und genossen die Abendstimmung. Manuel wollte früh raus um eine Wanderung vor dem Frühstück machen, deshalb gab’s auch eher frühes Licht erlöschen. 


28 Juli 2024

Tag 1 Honningsvåg

Nach kurzem Schlaf trudelte Manuel ein, mit dem ich nächste Nacht das Zimmer teilen werde, da wir auch mit dem Schiff Südwärts gehen. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, machten wir uns auf einen Spaziergang durch den Ort, zur Kirche, um zum Schluss doch noch auf den Hügel zu steigen. Viele Touristen der AIDA waren auch unterwegs. Oben angekommen sahen wir, wie ein Gewitter über dem Meer sich bildete. Nicht mehr ganz trocken schafften wir es trotzdem zurück, und machten uns am Nachmittag gemütlich im Aufenthaltsraum des Hotels. Der Blog von gestern musste noch geschrieben werden und vieles andere wollte auch noch gemacht werden. Gemeinsam assen wir im Restaurant das Abendessen zusammen mit Martin aus Salzburg. Nun liegen wir in unseren Betten und warten auf Müdigkeit! Morgen heisst es früh aufstehen, da die Fähre um 6 Uhr losfährt. Also gute Nacht!

 

Tag 80/116 Nordkap

 Gemütliches Aufstehen und bereit machen auf die Tour zum Nordkap mit der Weltkugel. Sind ja nur 35 Km ein Weg und ein paar Höhenmeter! So gedacht und es kam etwas anders. Mit dem leichten Gepäck ging’s dann doch flott weg und die ersten 9 km waren im nu gestrampelt. Dann ging’s hoch, zum 1. Mal. Die Grage war, ob ich die Steigung schaffe, oder ob mir das doch zu viel wird. Und es ging! Aber streng doch stetig. Kurz vor der 1. Höhe traf ich auf eine St. Gallerin und wir kamen ins Gespräch. Gut für eine Verschnaufpause. Über ein Plateau ging es weiter und auch wieder nach unten , ganz nach dem Motto, wie gewonnen so zerronnen! Bald hatte ich 20 Kilometer erreicht, was soviel hiess, dass ich nun 6666,6 Km in den Beinen habe. Stolz steuerte ich abseits der Strasse auf einen See zu, wo ich auf einen Franzosen mit zwei Hunden traf. Auch hier ein sehr schöner Schwatz mit Foto. Von hier ging es wieder nach oben, langezogen und streng. Von hinten bemerkte ich einen voll bepackten Velofahrer. Franzose und 40 Jahre jünger, ja da muss ich mich nicht schämen. Kaum war er durch wurde ich wieder überholt, diesmal von einer Frau, die Freundin. Keine Chance mitzuhalten. Beim Parkplatz zur Wanderung hielten wir einen Schwatz es wäre schön gewesen die letzten 4Km hochzufahren, doch Sie wollten auch zuerst die Wanderung machen. Also radelte ich alleine weiter dem Ziel zu. Als ich über den Kiesplatz zur Kugel einlenkte, begannen die anwesenden Touristen zu klatschen! Ich wusste nicht mehr wo meine Emotionen standen. Freudentränen liefen runter, Syrer die in Norwegen leben wollten alles genau wissen, denn Sie waren lange auch in Griechenland. Fotos wurden gemacht und ich versuchte nach Hause anzurufen. Zuerst erreichte ich niemanden, doch dann konnte ich mit Maria, Adrian und auch Freddy mein Schweden Begleiter sprechen. Danach versuchte ich zur Ruhe zu kommen. Ein Velofaher aus Franfurt kam an und ich tat dasselbe, wie es mir ergangen ist: Gratulieren und Fotografieren. Danach machte ich mich langsam und bewusst auf den Rückweg. Am See wo ich schon am Morgen war sass ich längere Zeit da. Ein Norweger tauchte auf und begann zu fischen und wir sprachen miteinander. Er erzählte mir, dass in Skarsvåg ein Musikfestival stattfindet und ich doch unbedingt hingehen soll. Von Manuel wusste ich, dass er auch dort war und wir verabredeten uns. Weit war es nicht, ein Umweg von 6 Kilometer! Gemeinsam erkundeten wir das Dorf, assen Rentierburger und warteten bis die Musik am Festival losging. Andere Länder andere Sitten! So richtig ging es erst um 9 Uhr los. Doch die Band, die spielte gefiel mir sehr: Lyse Netter erinnerte mich an Dada ante Portas aus Luzern. Nach 22 Uhr wollte ich aufbrechen, traf noch Mals auf den Norweger Frederik, und wurde von einem Journalisten interviewt. Da ich in Velokleidung am Festival war bin ich aufgefallen. Anscheinend kommt das nicht vor, dass sich Radler ans Festival verirren. Ich werde nun wohl in der nördlichsten Online Zeitung erscheinen. Das Festival ist ja auch das nördlichste! Nach 11 Uhr machte ich mich auf den Heimweg. Das war nochmals ein Highlight! Immer wieder musste ich anhalten und zurück aufs Kapp schauen. Es war so einmalig. Zwar verkehrten auch x Busse, hoch und runter, velofahrer waren unterwegs und natürlich auch alle weiteren Fahrzeuge. Das letzte Bild auf dem höchsten Punkt war einfach der Hammer! Gegen 1 Uhr nachts erreichte ich Honningsvåg und das Hotel. Noch lange sass ich da und liess den Tag ausklingen bis ich endlich zur Ruhe kam und schlief! 

76,5 Km; 1351 Hm; 15Km/h



Tag 5 Olderdalen - Tromsø

 Heute Nationalfeiertag und mein letzte grössere Tour! Heute komme ich in Tromsø an und werde morgen Freitag doch noch einiges zu tun haben....