17 Mai 2024

Tag 32/46 ADA - Szeged

 Die gestrige Sauna versetzte mich in einen Tiefschlaf mit dem ersten Traum auf Kundenbesuch Dräger - wo denn sonst - in Luzern! Frühstück zubereiten war keine Kunst, alles schon bereit! Packen und aus dem Fenster schauen wie wohl der Wind ist, welche Richtung und welche Kleider wohl richtig sind. Alles bepackt, Schlüssel in den Briefkasten und Urban House ist bereits Geschichte. Kaum aus dem Dorf Ada die Gewissheit, dass heute Rückenwind mich meistens begleiten wird. Es ist schon krass, ein paar Grad abdrehen und schon im Seitenwind. Heute müsste man ein Segel spannen können! Bis zur Grenze sind es genau 50 Km und diese spule ich in 2 Stunden ab, neuer Rekord sagt mir dann Garmin! Dazwischen mache ich aber noch einen Kaffehalt im nächsten grösseren Ort, Senta. Dieser wirkt sehr Städtisch und hat schon viel ungarischen Einschlag, viele Gebäude erinnern an die K+K Monarchie. Viel Kann ich heute auf Velowegen fahren und wenn nicht, hat es kein Verkehr! Bei der Grenze bin ich unvermittelt am eisernen Vorhang Veloweg 13, und siehe da zwischen Serbien und Ungarn gibt es wieder einen! Ja und hier verlasse ich nun definitiv den Balkan. Vieles ist mir ans Herz gewachsen! Ich habe so viele hilfsbereite Menschen getroffen, mir wurden keine Steine in den Weg gelegt, bin einfach sehr sehr Dankbar. Seit Novi Sad merkt man die Veränderung, es gibt weniger Menschen auf der Strasse, vieles muss man suchen, die Geschäfte sind nicht mehr so offensichtlich. Wie wird wohl die weiteren Länder sein? Der Empfang am Zoll Ungarn war herzlich und ich wurde durchgewunken. Bis Szeged hatte ich fast durchgängig Velowege, auch durch die Stadt sehr Fahrrad freundlich gestaltet. Ein Hotel fand ich etwas vom Zentrum weg. Mein Sonderwunsch, Fahrrad und ein paar Taschen hier zu lassen waren zuerst etwas schwierig, doch am Schluss ok. Ich bin froh nicht alles nach Budapest mitzunehmen zu müssen. Unterwegs ist mir heute eine Tasche der Reissverschluss kaputt gegangen. Bei der Einfahrt nach Szeged sah ich eine grosse Werbung von Hervis, ein Sportgeschäft, das auch Fahrad Utensilien hat. Und das Geschäft ist tatsächlich 15Minuten zu Fuss vom Hotel zu erreichen! Es befindet sich in einem Shopping Center, was alles hat, was man sich gewohnt ist. Und ich wurde fündig! Mit dem Tram fuhr ich in die Stadt und informierte mich über Zugfahrten nach Budapest, kein Problem: jede Stunde ein Zug! Auch zum Friseur wollte ich, aber oha lätz, spontan geht gar nicht! Ein Termin erhielt ich dann doch noch, denn auch in Ungarn ist langes Pfingstwochenende. In einem türkischen Halalrestaurant, Abendgegessen und im Anschluss auf dem riesigen Weinfestival noch ein IPA Bier getrunken. Zurück im Zimmer stand noch die Vorbereitung für morgen an. 


70,4 Km; 232 Hm; 23,7 Km/h


Tag 32/46 10vor10


 

16 Mai 2024

Tag 31/45 Novi Sad - Ada

 Es war noch still im Hause, als ich erwachte, die türkischen Studenten und Innen sind wirklich sehr rücksichtsvoll! Schnell bereitete ich in der Küche mein Frühstück zu und richtete später mein Gepäck. Immer bei mehreren Tagen am gleichen Ort gibt es mehr zu tun, obwohl die Menge überschaubar ist. Das Navi brachte mich sicher aus der Stadt, sehr oft auf Velowegen, die aber nicht immer top sind. Auch steht manchmal ein parkierts Auto drauf oder es endet ohne Vorwarnung. Heute fuhr ich auch etwas auf der Eurofahrradroute 11, nicht immer gut beschildert. Heftiger Seitenwind, manchmal auch Kopfwind war mein begleiteter. Das Meteo hat es auch angekündigt. Eine Windböe hat mich mal beinahe ins Gras geblasen, war froh, dass dies auf dem Veloweg war und nicht auf der Strasse. In Bačko Gradište traf ich auf Kristijan vor der besten Bäckerei. Ständig hielten Lastwagen und PKW‘s um Brot zu holen. Mit Kristijan tauschten wir Reiseerfahrungen, denn er war jahrelang in Norwegen auf Schiffen unterwegs. Der Burek mit Sir schmeckte hervorragend, die Motivation gegen den Wind zu fahren war wieder da! Kurz nach Novi Sad veränderte sich die Wahrnehmung der Umgebung. Plötzlich ist alles auch auf Ungarisch angeschrieben und es stehen katholische Kirchen in jedem Dorf. In Ada machte ich mich auf die Suche nach dem Urban House, wo ich übernachten wollte, Mmh niemand da, nur eine Telefonnummer aber ohne serbische SIM-Karte auf verlorenem posten. Auch beim zweiten Haus mit Übernachtungsmöglichkeit selbe Situation. Im Eher kleinen Dorf wenige Menschen auf der Strasse und so ging ich in die lokale Apotheke und siehe da Monika Urban ist bekannt. Kurzer Anruf und ich habe ein Zimmer 2100 Dinar, nicht mal 20 Franken, sauber mit grossem Garten. Monika empfahl mir in das lokale Wellness Bad zu gehen, da man dort auch Sauna machen kann. Schneller Entscheid dies zu tun jedoch die Duty mit Waschen musste sein. Heute war viel Dreck vom Wind am Trikot. Die Sauna war toll, hat für meine Ansprüche voll gepasst. Auf dem Rückweg suchte ich noch einen MiniMarket auf. Von der gegenüberliegenden Seite der Strasse war nicht klar, ob offen oder nicht. Die Scheiben vergittert. Ich musste näher kommen und da sah ich bei fahlem Licht, dass doch jemand drin ist. Und es war ein Tante Emma Laden. Das Sortiment eher klein und nicht mehr so für mich ausgerichtet. Eine ältere kleine Frau, Eva ist ihr Name, stand hinter der Kasse. Wir kamen ins Gespräch mit dem wenigen Deutsch dass sie verstand. Zum Schluss schenkte sie mir BonBon eine Spezialität Serbiens mit dem Namen „Negro“ und einem Kaminfeger im Logo. Zurück in der Pension gab es noch etwas aus der Bäckerei und die obligaten Aufgaben: Anruf Maria, Facebook, Instagram, WhatsApp und Blog. 

78,1 Km; 364 Hm; 17,6 Km/h


Tag 31/45 10vor10

 


15 Mai 2024

Tag 30/44 Novi Sad

 Nach tiefem Schlaf im schönen Hostel begann der Tag ruhig. Zwar musste ich noch am Blog von Gestern schreiben und Filme zuschneiden, jedoch alles gemächlich. 10vor10 stand ich vor der katholischen Kathedrale, grad richtig zum Ablichten. Besuchen konnte man sie nicht, da gerade renoviert wird. Ich schlenderte durch die Gassen und ein Park. Bei einem Kaffee bemerkte ich, dass das meiste von meinem gestrigen Blog mich gespeichert war. Also nochmals von vorne beginnen! Der gestrige Tag durfte nicht vergessen gehen! Am Nachmittag schaute ich etwas hinter die Häuser. Wie in Lübeck gibt es hier auch Gänge, nur sind diese 4 Meter breit und dahinter gibt es Geschäfte, kleine Restaurants, Hairdresser usw. Bei einem Gang fiel mir das Geschäft/Galerie von Radovan auf. Er malt ab Vorlagen, historisches, religiöses aber auch eigene Kreationen. Mit Google Übersetzer konnten wir uns verständigen. Ich zeigte ihm meine Ikone und er erklärte mir, dass diese eine der wichtigsten Ikonen im serbisch Orthodoxen Glauben sei. Es handelt sich um Sveti Vasilije Ostroski. An der Wand war ein Bild des weissen Engel, ebenfalls eine Ikone und Radovan schenkte mir ein kleines Bild davon. So bin ich nun doppelt geschützt oder dreifach, denn die Mutter Teresa fährt auch mit. Kaum war ich um die Ecke, entdeckte ich einen Laden mit Bildern und Souveniers, die zum Teil von Behinderten hergestellt werden. Die Frau an der Kasse freute sich ebenfalls auf meinen Besuch und auch hier folgte ein sehr schönes Gespräch. Dass noch Bilder von Frida Kahlo an der Wand waren, einfach herrlich! Den Abend liess ich ebenfalls ruhig ausklingen, obwohl Sonnenschein hatte man keine Lust draussen ein Bier zu trinken, denn ein starker Wind blies durch die Gassen! Zurück im Hostel, alles dunkel niemand da, alle türkischen Studenten unterwegs . Überall musste ich nach dem Lichtschalter suchen. Ein Tee braute ich und bin nun am Blog schreiben.


Tag 30/44 10vor10

 


Tag 32/47 10vor10