17 Mai 2024

Tag 32/46 ADA - Szeged

 Die gestrige Sauna versetzte mich in einen Tiefschlaf mit dem ersten Traum auf Kundenbesuch Dräger - wo denn sonst - in Luzern! Frühstück zubereiten war keine Kunst, alles schon bereit! Packen und aus dem Fenster schauen wie wohl der Wind ist, welche Richtung und welche Kleider wohl richtig sind. Alles bepackt, Schlüssel in den Briefkasten und Urban House ist bereits Geschichte. Kaum aus dem Dorf Ada die Gewissheit, dass heute Rückenwind mich meistens begleiten wird. Es ist schon krass, ein paar Grad abdrehen und schon im Seitenwind. Heute müsste man ein Segel spannen können! Bis zur Grenze sind es genau 50 Km und diese spule ich in 2 Stunden ab, neuer Rekord sagt mir dann Garmin! Dazwischen mache ich aber noch einen Kaffehalt im nächsten grösseren Ort, Senta. Dieser wirkt sehr Städtisch und hat schon viel ungarischen Einschlag, viele Gebäude erinnern an die K+K Monarchie. Viel Kann ich heute auf Velowegen fahren und wenn nicht, hat es kein Verkehr! Bei der Grenze bin ich unvermittelt am eisernen Vorhang Veloweg 13, und siehe da zwischen Serbien und Ungarn gibt es wieder einen! Ja und hier verlasse ich nun definitiv den Balkan. Vieles ist mir ans Herz gewachsen! Ich habe so viele hilfsbereite Menschen getroffen, mir wurden keine Steine in den Weg gelegt, bin einfach sehr sehr Dankbar. Seit Novi Sad merkt man die Veränderung, es gibt weniger Menschen auf der Strasse, vieles muss man suchen, die Geschäfte sind nicht mehr so offensichtlich. Wie wird wohl die weiteren Länder sein? Der Empfang am Zoll Ungarn war herzlich und ich wurde durchgewunken. Bis Szeged hatte ich fast durchgängig Velowege, auch durch die Stadt sehr Fahrrad freundlich gestaltet. Ein Hotel fand ich etwas vom Zentrum weg. Mein Sonderwunsch, Fahrrad und ein paar Taschen hier zu lassen waren zuerst etwas schwierig, doch am Schluss ok. Ich bin froh nicht alles nach Budapest mitzunehmen zu müssen. Unterwegs ist mir heute eine Tasche der Reissverschluss kaputt gegangen. Bei der Einfahrt nach Szeged sah ich eine grosse Werbung von Hervis, ein Sportgeschäft, das auch Fahrad Utensilien hat. Und das Geschäft ist tatsächlich 15Minuten zu Fuss vom Hotel zu erreichen! Es befindet sich in einem Shopping Center, was alles hat, was man sich gewohnt ist. Und ich wurde fündig! Mit dem Tram fuhr ich in die Stadt und informierte mich über Zugfahrten nach Budapest, kein Problem: jede Stunde ein Zug! Auch zum Friseur wollte ich, aber oha lätz, spontan geht gar nicht! Ein Termin erhielt ich dann doch noch, denn auch in Ungarn ist langes Pfingstwochenende. In einem türkischen Halalrestaurant, Abendgegessen und im Anschluss auf dem riesigen Weinfestival noch ein IPA Bier getrunken. Zurück im Zimmer stand noch die Vorbereitung für morgen an. 


70,4 Km; 232 Hm; 23,7 Km/h


Tag 32/46 10vor10


 

16 Mai 2024

Tag 31/45 Novi Sad - Ada

 Es war noch still im Hause, als ich erwachte, die türkischen Studenten und Innen sind wirklich sehr rücksichtsvoll! Schnell bereitete ich in der Küche mein Frühstück zu und richtete später mein Gepäck. Immer bei mehreren Tagen am gleichen Ort gibt es mehr zu tun, obwohl die Menge überschaubar ist. Das Navi brachte mich sicher aus der Stadt, sehr oft auf Velowegen, die aber nicht immer top sind. Auch steht manchmal ein parkierts Auto drauf oder es endet ohne Vorwarnung. Heute fuhr ich auch etwas auf der Eurofahrradroute 11, nicht immer gut beschildert. Heftiger Seitenwind, manchmal auch Kopfwind war mein begleiteter. Das Meteo hat es auch angekündigt. Eine Windböe hat mich mal beinahe ins Gras geblasen, war froh, dass dies auf dem Veloweg war und nicht auf der Strasse. In Bačko Gradište traf ich auf Kristijan vor der besten Bäckerei. Ständig hielten Lastwagen und PKW‘s um Brot zu holen. Mit Kristijan tauschten wir Reiseerfahrungen, denn er war jahrelang in Norwegen auf Schiffen unterwegs. Der Burek mit Sir schmeckte hervorragend, die Motivation gegen den Wind zu fahren war wieder da! Kurz nach Novi Sad veränderte sich die Wahrnehmung der Umgebung. Plötzlich ist alles auch auf Ungarisch angeschrieben und es stehen katholische Kirchen in jedem Dorf. In Ada machte ich mich auf die Suche nach dem Urban House, wo ich übernachten wollte, Mmh niemand da, nur eine Telefonnummer aber ohne serbische SIM-Karte auf verlorenem posten. Auch beim zweiten Haus mit Übernachtungsmöglichkeit selbe Situation. Im Eher kleinen Dorf wenige Menschen auf der Strasse und so ging ich in die lokale Apotheke und siehe da Monika Urban ist bekannt. Kurzer Anruf und ich habe ein Zimmer 2100 Dinar, nicht mal 20 Franken, sauber mit grossem Garten. Monika empfahl mir in das lokale Wellness Bad zu gehen, da man dort auch Sauna machen kann. Schneller Entscheid dies zu tun jedoch die Duty mit Waschen musste sein. Heute war viel Dreck vom Wind am Trikot. Die Sauna war toll, hat für meine Ansprüche voll gepasst. Auf dem Rückweg suchte ich noch einen MiniMarket auf. Von der gegenüberliegenden Seite der Strasse war nicht klar, ob offen oder nicht. Die Scheiben vergittert. Ich musste näher kommen und da sah ich bei fahlem Licht, dass doch jemand drin ist. Und es war ein Tante Emma Laden. Das Sortiment eher klein und nicht mehr so für mich ausgerichtet. Eine ältere kleine Frau, Eva ist ihr Name, stand hinter der Kasse. Wir kamen ins Gespräch mit dem wenigen Deutsch dass sie verstand. Zum Schluss schenkte sie mir BonBon eine Spezialität Serbiens mit dem Namen „Negro“ und einem Kaminfeger im Logo. Zurück in der Pension gab es noch etwas aus der Bäckerei und die obligaten Aufgaben: Anruf Maria, Facebook, Instagram, WhatsApp und Blog. 

78,1 Km; 364 Hm; 17,6 Km/h


Tag 31/45 10vor10

 


15 Mai 2024

Tag 30/44 Novi Sad

 Nach tiefem Schlaf im schönen Hostel begann der Tag ruhig. Zwar musste ich noch am Blog von Gestern schreiben und Filme zuschneiden, jedoch alles gemächlich. 10vor10 stand ich vor der katholischen Kathedrale, grad richtig zum Ablichten. Besuchen konnte man sie nicht, da gerade renoviert wird. Ich schlenderte durch die Gassen und ein Park. Bei einem Kaffee bemerkte ich, dass das meiste von meinem gestrigen Blog mich gespeichert war. Also nochmals von vorne beginnen! Der gestrige Tag durfte nicht vergessen gehen! Am Nachmittag schaute ich etwas hinter die Häuser. Wie in Lübeck gibt es hier auch Gänge, nur sind diese 4 Meter breit und dahinter gibt es Geschäfte, kleine Restaurants, Hairdresser usw. Bei einem Gang fiel mir das Geschäft/Galerie von Radovan auf. Er malt ab Vorlagen, historisches, religiöses aber auch eigene Kreationen. Mit Google Übersetzer konnten wir uns verständigen. Ich zeigte ihm meine Ikone und er erklärte mir, dass diese eine der wichtigsten Ikonen im serbisch Orthodoxen Glauben sei. Es handelt sich um Sveti Vasilije Ostroski. An der Wand war ein Bild des weissen Engel, ebenfalls eine Ikone und Radovan schenkte mir ein kleines Bild davon. So bin ich nun doppelt geschützt oder dreifach, denn die Mutter Teresa fährt auch mit. Kaum war ich um die Ecke, entdeckte ich einen Laden mit Bildern und Souveniers, die zum Teil von Behinderten hergestellt werden. Die Frau an der Kasse freute sich ebenfalls auf meinen Besuch und auch hier folgte ein sehr schönes Gespräch. Dass noch Bilder von Frida Kahlo an der Wand waren, einfach herrlich! Den Abend liess ich ebenfalls ruhig ausklingen, obwohl Sonnenschein hatte man keine Lust draussen ein Bier zu trinken, denn ein starker Wind blies durch die Gassen! Zurück im Hostel, alles dunkel niemand da, alle türkischen Studenten unterwegs . Überall musste ich nach dem Lichtschalter suchen. Ein Tee braute ich und bin nun am Blog schreiben.


Tag 30/44 10vor10

 


14 Mai 2024

Tag 30/43 Bijeljina - Novi Sad

 Das Stühle rücken morgens vor sieben im Restaurant war das Zeichen für Tagwache. Die morgendliche Routine beginnt und schon bald steige ich hinunter zum Restaurant. Das Frühstück war mager, eine Omelette und Brot mit Kaffee war alles. Bevor es losging besorgte ich mir Stoff für den Mittagslunch und trank noch schnell ein Smoothie. Kühl und bedeckt und immer fast am regnen machte es schwierig das richtige anzuziehen. An der Grenze verlief alles ohne Probleme, wer mit der ID kommt, gibt indirekt zu verstehen, dass man Kosovo akzeptiert, eine Tafel erklärt den Sachverhalt aus der serbischen Sichtweise. Kurz nach der Grenze zeigt eine Grosse Tafel, welche Radwege es gibt. Mein Weg führt an der Save entlang, bis ich diesen Fluss überqueren muss. Der Radweg ist jedoch auf der normalen Strasse, es hat fast keinen Verkehr. Einzige Herausforderung sind die Schlaglöcher. Zwischenzeitlich kann ich nun Slalom fahren, da werden unsere Skistars grad neidisch. Es tröpfelt, etwas kühl, trotzdem angenehm zum fahren. Zur Mittagszeit erreiche ich das Dorf Zasavica I, es gibt auch noch folgend mit II! Hier sehe ich direkt vor der Kirche eine Bushaltestelle mit Dach! Optimal um hier meinen Lunch im Trockenen zu verzehren. Die offene Kirchentür weckte mein Interesse sie zu besichtigen. Mit kurzen Radlerhosen? Ein Mann in weissem Overall, vielleicht ein Maler für die Kirche, zeigte dass ich dies tun soll. Eine schöne ländliche Kirche natürlich reich verziert. Zurück kam ich mit den zwei Männern am Tisch ins Gespräch. Natürlich war mein Ziel das Thema. Da noch ein Tisch frei war fragte ich, ob ich hier meinen Lunch machen kann. Verstanden wurde die Suche nach einem Restaurant. Ich erklärte, dass ich alles dabei habe und so durfte ich am freien Tisch Platz nehmen. Als ich meinen Schinken auspackte überkam überkam dem weiss bekleideten Mann das Grauen. Er stürzte ins Haus und holte, Speck, eine Art Lomo und Paprikawurst und schnitt viele Scheiben ab. Honig wurde gereicht so dass sich mein Zuckerbedarf schlagartig auffüllte. Immerwieder ging der Mann ins Haus holte eine Omelette und später noch ein Dessert! Es stellte sich heraus, dass der weiss bekleidete Mann der Pope der Kirche ist, sein Overall für seine Bienenpflege braucht. Unzählige Bienenstöcke stehen im Garten, dazu viele Fruchtbäume und als einzigartige Rarität ein Rosenstock, der auf einem alten Baumstamm wächst! Zu guter letzt gab mir der Pope ein Kreuz und ein Bild einer Ikone mit auf den Weg! Immer wieder bin ich berührt von solchen Begegnungen! Der Weg ruft, denn es waren noch weitere Km zu meistern. Bei Sremska Vitrovica überquerte ich die Save, die in Belgrad in die Donau mündet. Dort kurze Kaffeepause, WIFI gab es leider nicht, da musste ich bis Ruma fahren um an einer AVIA Tankstelle fündig zu werden. So konnte ich mein 10vor10 Bild posten. Von Ruma führt der Veloweg weiter zum Nationalpark, ein Hügelzug, der noch vor mir war. Nun hier fuhr ich manchmal ins Nuemandland, musste umkehren und der Weg war mehr als holprig. Hier passierte ich auch eine unendlich lange Apfelplantage, eingezäunt und mit Plastik bedeckt. Die Wolken verzogen sich und bald war ich im Nationalpark. Wenn man schon müde ist, dann sind Steigungen von über 12% nicht gerade das was die Motivation steigert, aber kein klagen hoch geht’s mit schieben hab’s ja so gewollt! Am Übergang angekommen gab es wiederum sehr informative Tafeln mit Wegen für Radler, aber auch Wanderer. Erst hier bemerkte ich, dass dies von der Schweiz unterstützt war. Es folgte nun eine Abfahrt bis zur Donau und die ersten Vororte von Novi Sad. Vorbei war das gemütliche Fahren, jetzt hiess es noch für die letzten Km volle Aufmerksamkeit! Über die Donaubrücke schob ich mein Velo und genoss den Rundblick. Novi Sad in der Einfahrt wirkt Mondän, zum ersten Mal habe ich diesen Eindruck. Auf zur Hotelsuche! Beim ersten Anlauf klappte es nicht, also weiter. Vorbei waren die klaren Schilder mit: „Sobe, Apartemt usw.“ Ich schob meine Habe einfach mal vor mir her, bis ich plötzlich vor dem Schild „Hostel Terasa“ stand. Der Eingang war alles andere als einladend, eher heruntergekommen. Im 1. OG an der Rezeption war niemand da, nur eine Telefonnummer. Was tun wenn man nich telefonieren kann? Im Abgeschlossenen Hof sah ich junge Leute und ich versuchte Kontakt aufzunehmen. Endlich wurde ich bemerkt und eine junge Frau kam herbei. Sie sprach gut englisch und kommt auch von Novi Sad. Für wurde nun angerufen und siehe da es gab Platz für mich ( Einzelzimmer) und mein Rad! Es stellte sich heraus, dass sie zuständig für eine Gruppe türkischen Studenten war, die hier ein Austausprogramm haben. Kerim einer von ihnen wollte genauer wissen, was mich hier umtreibt. Später besorgte ich etwas zum Essen und kochte in der gut eingerichteten Küche Spaghetti! Während dem Essen berichtete ich von meinem Tag mit Maria und Maria erzählte von ihrem Tag. Eigentlich wollte ich diesen Post noch am Abend fertig stellen, doch vor Müdigkeit fiel mir das Handy aus den Händen! Also schlafen….

106 Km; 592 Hm; 18,8 Km/h


Tag 30/43 10vor10


 

13 Mai 2024

Tag 29/42 Kladanj - Bijeljina


 Schnell war ich heute Morgen bereit und oh Schreck meine Brille war ganz verbogen. Wie das passieren konnte da muss ich den lieben Gott fragen. Also auch Ausschau halten nach Optiker. Der Kaffee im Hause war durchzogen gut, also hielt mich nichts mehr in diesem Motel! Im Ort suchte ich eine Bäckerei auf und super daneben gleich ein Minimarkt. Als erstes verdrückte ich einen Burek, dann aus dem Minimarkt ein Joghurtdrink und eine Banane. Restliche Einkäufe verstaute ich in den Taschen. Gleich neben der Bäckerei war eine ältere Frau, die bettelte. Viele einheimische, die auch die Bäckerei aufsuchten gaben ihr etwas Geld. So habe ich mich auch dafür entschieden, ihr etwas zu geben, nämlich 2 KM, was ca. ein Franken ist. Für uns wenig, hier aber doch schon etwas. Gestärkt schwang ich mich aufs Fahrrad Richtung Tuzla. Ein Abzweiger zeigte Richtung Srebrenica 72Km, die Gedanken waren wieder bei diesem schrecklichen Völkermord, der rufende Vater, Skulptur in Sarajevo, begleitete mich. Nun ging es den Berg hoch und die Konzentration galt dem Verkehr, beim Fahren oder Schieben! Bei Km 25 etwa kam ich an einem Haus vorbei, das mit einer grossen Schweizer und Servettefahne geschmückt war. Ein Trödelhändler, der alles aus der Schweiz hier weiterverkauft. Seine Familie wohnt in Genf und er pendelt hin und her. Der Sohn hat eben die RS in der Schweiz gemacht. Die Tochter hat das Anwaltspatent und die Ehefrau arbeitet bei Rolex. Ich wurde zu Kaffe, Cola und Ragusa aus der Schweiz eingeladen. Eine Schöne Begegnung! Weiter machte ich mich auf und erreichte Zivenice, wo ich mich aufmachte einen Optiker zu finden. Und wurde fündig, die Besitzerin hatte jedoch Angst sie zu reparieren. Also zog ich von dannen und weiter im Takt. Inzwischen hatte ich auch entschieden nicht nach Tuzla zu fahren, sondern auf kleinen Wegen nach Bijeljina, was auch einer Mehrkilometer bedeutete. Kleine Strassen ohne Lastwagen und wenig Verkehr folgten und ein Auto mit AR Nummer hielt an und wir schwatzen kurz. Er hat mein Logo von VeloPlus gesehen und so war klar, dass ein Schweizer da radelte. Nachher musste dann den steilsten Part überwunden werden. Vielen Kraft und etwas Ausdauer war gefragt. Nochmals musste es auf 800 Höhenmeter hoch und am Übergang war das Restaurant Hotel Vila Ana! Dort traf ich nach meiner Bestellung auf eine ganze Sippe Bosnische Schweizer die zu einer Hochzeit in der Gegend waren und nun auf dem Weg nach Tuzla Flughafen sind, um nach Memmingen zu fliegen. Wir hatten es sehr schön zusammen, natürlich interessierten sich alle was ich mache, ein paar verfolgen mich nun auf Instagram. Gestärkt und vor mir noch 55 Km zuerst nach unten es machte Spass! Ich fühlte mich von der Natur wie in der Schweiz! Nun befand ich mich wieder in der Republik Srepska, die blau/gelbe Bosnische Flagge war verschwunden. Auf dem Weg begegnete mir ein Plakat mit der Braunwaldbahn, Kirschen wurden am Wegesrand angeboten und von mir gekauft. Dazwischen mal eine Polizei Kontrolle, nicht für mich, und leider auch ein gröberer Unfall. Ich fuhr vorbei und hatte den Vorteil freie Strasse zu haben, da der Weg für Autos gesperrt war. Es brauchte noch etwas Willen um mein neues Ziel erreichen zukönnen. In der Stadt angekommen, steuerte ich gleich das erste Motel „Milosevic“ an und klar es gab Platz. Waschen Duschen und oh Schreck, zwischen den Leisten gab es gerötete Stellen. Sofort Behandelt mit der speziellen Aldanex Creme. Im Motel gab es kein Restaurant, und so ging’s ab in die Stadt. Auf dem Weg ein Optiker, der 19.30 noch offen hatte. Also rein in den Laden! Keine Silbe englisch, also alles mit Hand und Fuss, die Brille sagte alles! Auch er hatte bedenken machte sich auf es zu probieren und siehe da: es funktionierte. Ich habe wieder ein Gestell, das einigermassen sitzt! Im Ort gab es wenige Restaurants, jedoch bin ich fündig geworden und mit Spaghetti Bolognese und Salat ist mein Depot auch wieder gefüllt. Auf dem Rückweg begleitete mich ein Streuner, der recht hungrig aussah! Nun im Motel auf dem Bett wie immer noch die Hausaufgaben: Instagram, Facebook, WhatsApp und mein Blog pflegen! Zeit zum Schlafen ist nun aber auch auf Programm!

114Km; 867 Hm; 18,5km/h

Tag 29/42 10vor10

 


12 Mai 2024

Tag 28/41 Sarajevo - Kladanj

 Gemütliches Aufstehen nach gutem Schlaf, Frühstücken und langsam bereitmachen zum Aufbruch. Gegen 10 Uhr dreissig begleitete ich Maria zum Taxistand. Ehrensache, dass ich den Koffer zog. Mein Fahrrad war noch zurückgeblieben und so hatte ich freie Hände. Als wir zum National Theater kamen, fand dort ein Oldtimer treffen statt. Klar musste ich durch die verschiedenen Auto‘s gehen und wurde richtig fündig mit seltenen Autos. Wer kennt denn z.B. den Polonez? Leider konnte man nicht wirklich ins Gespräch kommen, da viele einfach kein englisch oder deutsch sprechen. Nachdem Maria ins Taxi zum Flughafen bestieg, holte ich mein Drahtesel und liess mich bei den Oldtimer ablichten. Mein Weg führte sogar genau da vorbei. Olivia war das heutige Ziel. Adieu Sarajevo! Die ersten Kilometer gingen hoch und runter und später stieg die Strasse. Mässig an. Ich freute mich, denn die Beine waren Frisch und voller Energie. Bis auf 1000 Meter ging’s hoch und je höher dest mehr Wolken, die immer Dunkler wurden. Und siehe da: mit ein Gewitter zog auf und es regnete. Nass erreichte ich den Pass und ich konnte mich unter einer Bushaltestelle umziehen. Nach etwa 45 Minuten war der Spuk am abklingen. Die Vögel begannen zu Zwittern, die Zikaden zu zirpen. Zeichen, dass der Regen vorbei ist. Nun ging’s den Berg runter nach Olova. Dort entschied ich bei einem Tee, dass ich noch 18Km  bis zum nächsten Ort Kladanj. Hier landete ich für 29 KM in einem postkommunistischen Hotel. Gerade mal 14.50 Franken! Das Fahrrad ist Safe versorgt und auf dem Bett schreibe ich nun diese Zeilen. 

73,4 Km; 1176 ; 15,2 Km/HM


Tag 28/41 10vor10

 


11 Mai 2024

Tag 27/40 Sarajevo


 Früh waren wir wach und liessen den Morgen gemütlich angehen. Frühstück wie zuhause und am Pläne für den Tag schmieden. Wir entschlossen uns mit der Gondelbahn auf den Olympischen Berg zu fahren wo die Ruinen der Bobbahn zu finden sind. Fast auf 1000 Meter gibt es ein paar Wanderwege und wir erreichten bald die Bobbahn. Ja und es sind nur noch Ruinen, die Steilwände gesprayt mit Graffiti,s. Wir genossen am Ausgangspunkt die schöne Stimmung und kehrten am frühen Nachmittag zurück und Stadt. Burek war heute gesetzt Alls Mittagsmal und dazu gab es leckeren Ayran, frisch zubereitet nicht zu vergleichen mit den gekauften! Auf dem Haptplatz mit den vielen Tauben genossen wir bei bosnischen Kaffee, das was sich vor unseren Augen abspielte. Viele Familien unterwegs, herausgeputzt, Frauen mit Blumen in den Händen, dazu auf einem Podest Traditionelle Musik! Langsam ahnten wir, Muttertag heute? In Spanien war er vor einer Woche, morgen in der Schweiz. Auf dem Rückweg zur Wohnung nahmen wir noch die Stelle mit, wo 1914 Kronprinz Franz Ferdinand und seine Frau erschossen wurden, waren im Museum dazu, was in 20 Minuten besucht war, so klein es war! Aber immerhin Weltgeschichtlich von Bedeutung. 

Tag 27/40 10vor10

 


10 Mai 2024

Tag 27/39 Sarajevo

 Tiefer Schlaf nach so später Rückkehr vom Flughafen. Wir vielen Beide nur so ins Bett. Ein reichhaltiges selbst gekauftes Frühstück liess uns stärken. Bereit die Stadt einfach zu erkunden. Wir besuchten Moscheen, kath. Kathedrale, serbische orthodoxe Kirche und auch die älteste Synagoge des Balkans. Wir liessen uns einnehmen vom orientalischen Gewusel am Markt, tranken fleissig bosnischen Kaffee im besten Hause Andan, eine ehemalige Schuhmacherei. Jede Besichtigung führte uns auch immer wieder zur Geschichte, vielfältig man kann es nicht in kurze Worte fassen. Für den Nachmittag hatten wir eine Führung mit Neno gebucht unter dem Titel , free walking with Neno. Er führte uns an Stellen, die immer mit dem Krieg zu tun hatten, erzählte vom erlebten als Kind. Ebenso über das schwierige Zusammenleben in Bosnien, Ethnien, politisches System usw. selber wären wir nie an alle stellen gekommen. Dabei zeigte es sich in echt, wie schnell sich harte Fronten bilden können. Wir waren beim Spital und auch da habe es Tote und es wurden viele hierher gebracht. Man kam auf Gaza zu sprechen und ein deutscher meinte, dass dort halt Tunnels und Kommandoposten der Hams sind. Darauf reagierte eine tunesische Teilnehmerin vehement und verneinte dies! Hier in Bosnien sind ja nach Region die Schulbücher anders, zB. In Bezug auf Srebrenica. Nach der Führung waren wir genug gelaufen und so entschieden wir, im Appertement unser Abendessen einzunehmen und den Abend ausklingen lassen.


Tag 27/39 10vor10


 

09 Mai 2024

Tag 27/38 Sarajevo


 Der Tag beginnt gleich mit der ersten schlechten Nachricht: das Taxi für den Zug zum Flughafen kam verspätet so dass Maria mit dem Auto zur Praxisgarage fuhr und von da mit Hechel, Hechel grad noch den geplanten Zug erwischte. Am Flughafen dann die Nächste böse Überraschung: der Flieger hat Verspätung und es sieht so aus, dass der Anschluss in Wien nicht mehr reicht. Und so war es dann auch! Mir hat es die Lust auf Besichtigung Grad verschlagen. Ich machte mich zwar auf und wollte noch beim Intersport vorbei um mir ein zweites Paar Velohandschuhe besorgen. Die Auswahl war echt gut. Dazu machte ich noch paar kleine Besorgungen für die Küche. Über den Mittag sass ich in der Wohnung und bekam die Gewissheit, dass Maria erst gegen Mitternacht in Sarajevo sein wird. Bis spät Nachmittags vertrieb ich die Zeit mit Planen der Alternativroute Budapest / Szeged, je nach Situation, nach Krakau. Von Bartlomiej habe ich schon länger die Einladung erhalten, falls ich nach Krakau komme Bei ihm sein zu dürfen . Barlomiej und Malgorzata waren beide bei Dräger Polen und haben das gleiche Portfolio verantwortet. Deshalb kenne ich sie aus den Meetings in Lübeck. Sie wohnen 30km von Krakau westlich weg, haben Busverbindungen nach Krakau und von dort gibt es regelmässige Züge nach Berlin. Durch die Umstellung habe ich etwas mehr Zeit, muss aber auch zusätzliche Höhenmeter bezwingen. 

Tag 27/38 10vor10


 

08 Mai 2024

Tag 27/37 Konjic - Sarajevo

 Gestern Abend ist mir doch tatsächlich noch das Handy aus der Hand gefallen, als ich den Blog geschrieben habe. Ich wusste nicht wie mir geschah. Ich fühlte mich nicht überanstrengt, auch kein Sonnenstich oder sonst was aussergewöhnliches war passiert. Also beendete ich den Blog so rasch als möglich und löschte das Licht um 22 Uhr. Wie ein Stein schlief ich bis morgens um ca 5Uhr, Toilettengang und etwas Wasser trinken und nochmals etwas schlafen! Halb sieben stand ich auf und richtete alles zurecht, ging runter ins Restaurant und bekam ein sehr reichhaltiges und leckeres Frühstück. Zum warten gab mir der Besitzer ein Tetrapack Apfelsaft, den ich gerne in Empfang nahm! Jetzt meldete sich ein Durst und ich kippte fast den ganzen Liter in mich rein! Und nun war mir klar was gestern war: ich hatte sicher zuwenig getrunken, denn  von Mostar bis Konjic war es die meiste Zeit bedeckt und immer kühl. Heute wollte ich das sicher besser machen, sprich alle 10 Km spätestens trinken! Der Verkehr heute war mässig, und für 20 Km war Ruhe, denn die Autobahn wird benutzt, ausser ein paar Sparfüchse aus dem Westen. Plötzlich wurde ich von einem Velofahrer und Velofahrerin überholt, als ich wieder mal am Schieben war. Zuerst englisch, dann Hochdeutsch und zuletzt Schwyzerdütsch kommunizierten wir. Von den beiden wurde ich nochmals 2x überholt, da sie noch weitere Höhen in Angriff nahmen. Nach einem 650 Meter langen Tunnel begann die schöne Abfahrt nach Sarajevo! Bei Km 36 konnte ich die Marke 2000 Km erreicht feiern, diesen 1000 er in trockenen Zustand! Sarajevo war schon bald erreicht und ich fand das Quartier schnell, wo unsere Wohnung sein sollte. Aber wo genau ist sie? Hin und her, bisschen hoch und runter, zu Fuss mit dem Velo, es war zum verzweifeln. Das optische Illusion Museum, das in unmittelbarer Nähe ist, war unübersehbar, aber wo war der Eingang. Ja genaues Umsehen und teilweise durchfragen und plötzlich stand ich am Tor, das Schild dunkel und mit etwas Natur überdeckt, da muss man vorbei fahren. Die Empfagsdame war im Hof und liess mich rein. Und unsere Wohnung bis Sonntag war noch frei! Gerne bezog ich diese schöne Wohnung. Nach dem Duschen kaufte ich für das Frühstück ein und Abends erkundigte ich noch etwas die Stadt. Grad ums Eck gibt es eine Burgerbar mit IPA Bier und da habe ich dann nach der Rückkehr meinen Bauch gefüllt. Nun sitze ich auf dem Sofa und das Handy fällt mir nicht aus den Händen. Ich freue mich ab morgen mit Maria ein paar Tage in Sarajevo verbringen zu dürfen! 

62Km; 763 Hm; 16,9 Km/h


Tag 27/37 10vor10

 


07 Mai 2024

Tag 26/36 Mostar - Konjic

 Wieder mal Frühstücken im Zimmer. Zwei eine Art Gipfeli, ein Müsli, dazu Orangensaft. Inzwischen ist das fertig machen gut eingespielt, rasch habe ich meine Sachen bereit und kann losdüsen. Noch war es frisch, mit Pullover schwitze ich aber schon nach wenigen Kilometern. Es rollte ganz ordentlich, bald wurde das Tal enger, schöner, aber der Verkehr nahm auch zu. Was hier auffällt ist, dass wahrscheinlich Öl als Kraftstoff verwendet wird, denn bei einigen Autos kommt eine schwarze Wolke daher, die auch so richtig stinkt. Nach etwas mehr als einer Stunde gönnte ich mir einen Tee. Im Restaurant sass bereits ein Fahrradfahrer und wie es sich herausstellte aus Bayern. Er war gegen Süden unterwegs, und etwas Wortkarg. Aber gut so! Bald sass ich wieder im Sattel und musste einen der vielen Tunnels durchqueren. Bei einem Längeren konnte ich auf einem Gehweg fahren. Ausgangs Tunnel gab es einen hohen Absatz, der mich tüchtig schüttelte. Nach weiteren 2Km hörte ich ein eigenartiges Geräusch, ich vermutete, dass mich nun der 1.Platten erwischt hat. Aber dem war nicht so. Der Pulli den ich einfach eingeklemmt hatte, schliff am Rad, und oh Schreck: mein kleiner Rucksack war weg! Also zurück bis ich diesen Finden werde. Und da lag er! Ausgang Tunnel ist er mir vom Fahrrad gefallen ohne dass ich es bemerkt hatte. Wieder gut auf dem Fahrrad festgezurrt, fuhr ich weiter, bis sich der Hunger meldete. Restaurant findet ma auf diesem Weg immer, und so landete ich einem, welche Lammfleisch grillierten. 200 Gramm Fleisch war denn auch grad recht. Gestärkt machte ich mich auf um die restlichen Km zu bewältigen. In Konjic, ein langestrecktes Dorf, hatte ich zwei Möglichkeiten herausgesucht, welche ich nun sucht. Nr1 sehr abgelegen, Nr2 an einem Bach und mit schönen Zimmer. Zwei Zürcher Motorradfahrer kamen auch grad an und. Zwei Neapolitanrt, in Zürich lebend, aber kein Wort Deutsch konnten. Nun es gibt viele Jobs, da braucht es das auch nicht. Ich besuchte kurz den Ort und das war’s. 

82,4Km; 667 Hm, 17,5 Km/h



Tag 26/36 10vor10


 

06 Mai 2024

Tag 25/35 Mostar

 Etwas kühl war die Nacht, doch gut geschlafen und schon fit um an den HotSpot zu gelangen. Tatsächlich war alles noch still und keine Touristischen auf der berühmten Brücke. Unmittelbar bei der Brücke genoss ich einen Kaffee und sah wie der erste Springer in die kalte Neretva sprang, 19 Meter ins 7 Grad kühle Wasser. Was ich zuerst nicht mitbekommen hatte, war, dass er sich dabei verletzte und ins Spital gebracht werden musste. Abwechselnd besuchte ich touristische Ziele, dann aber auch etwas abseits Stellen wo normalerweise wenige hinkommen. Dabei Traf ich Bernhard und Steffi, die auf dem Weg zum Ciro Trail sind und diesen übermorgen in Angriff nehmen wollen. Gut Sie haben noch e-power am Rad, damit sollte es für sie easy sein. Um die Mittagszeit besuchte ich das „Genozide-Museum, das sich vor allem mit Mostar, Sarajevo und Srebrenica während dem Krieg auseinandersetzt. Es ist wichtig, dass 1993 nicht in Vergessenheit gerät! Nur, wenn man durch die Strassen von Mostar geht, sieht man viele Häuser, die weiter zerbombt oder mit bestehenden Einschusslöchern versehen sind. Die Vertreibungen haben auch hier Spuren hinterlassen, die noch nicht verheilt sind. Hoffen wir, dass es kommt. Kurz vor zwölf bog ich zu einem Barbier ab, um mein Bart zu kürzen. Erstaunt war ich, wie ich selbstverständlich von Ana, einer Frau bedient wurde. Dies hätte ich zuletzt in diesem doch sehr Rollenspezifischen Land nicht erwartet! Nachmittags suchte ich eine Wechselstube auf und wollte Geld wechseln, dazu braucht es eine ID, Aber oh Schreck, die war nicht mehr im Portemonnaie! Wo ist sie denn? Geld konnte ich auch mit dem Fahrausweis wechseln. Also zurück zur Unterkunft alles durchsuchen- nix da! Sitze am Handy und will schon die Verlustmeldung erfassen! Wo habe ich sie hingelegt? Hm, da war ich doch noch in der Radlerhose gestern, als mir die Gastgeberin die ID zurück gab. Her damit, und schon beim Abtasten fühlte ich eine Karte! Und da war sie! Holla, holla, der Stein viel vom Herzen. Beim Durchsuchen meines Portemonnaie sah ich, dass dieses auch schon in die Tage gekommen ist. Also auf zu den Touristenständen, da wird wohl was zu finden sein. Und tatsächlich, schon nach ein paar Schritten fündig geworden. Nicht wie üblich war der Kauf sofort erledigt, denn gross noch umschauen und unschlüssig sein lag jetzt nicht drin! Beruhigt schlenderte ich umher und war in Gedanken bei den übernächsten Etappen. Hin und her, Ukraine ist nicht mehr auf Plan, wie soll’s nun weitergehen? Anfang Juni hat Ricardo in Berlin seine Aufführung, welche ich ja gerne besuchen möchte. Was ist die beste Option? Lublin und Zug nach Warschau/Berlin? Krakau und evtl. Fliegen? Nur mit Umsteigen möglich! ABER: von Krakau gibt es eine direkte Verbindung nach Berlin! Bingo, werde also von Budapest nach Krakau radeln! Option Rumänien mit Timisoara und Arad, auch gecancelt. Flexibel muss man bleiben, denke das ist so gut und Krakau eine sehr gute Option. Diese Gedanken tun mir gut und ich freue mich darauf. An der Brücke habe ich dies mit einem Bier besiegelt und am Abend auch gleich Maria erzählt. So endete der Tag, wiederum mit vielen positiven Eindrücken und Gedanken, auch wenn es diesmal mehr bei mir selber war!


Tag 25/35 Mostar 10vor10


 

05 Mai 2024

Tag 25/34 Ravno - Mostar

 So ein erholsamer Schlaf und schon von selber wach geworden. Ich döse noch etwas vor mir her und verpasse den Sonnenaufgang. Blöd gelaufen und kann es nicht ändern. Draussen bekomme ich das Frühstück, mit Streichkäse, das Thema hatten wir schon mal. Gestärkt machte ich mich auf! Die ersten 20km des Weiteren Trails waren Asphaltiert, und ab und zu kommen einheimische Autos vorbei. Heute noch zusätzlich eines mit einer Russischen Nummer (K für Kaliningrad?), eines mit E bei dem EU Zeichen, also Spanien. Eigentlich mag ich keine Kenzeichen mehr lesen, bei so rarem Verkehr, geht unweigerlich mein Auge dahin. Gestern warnte mich eine Holländererin vor Schlangen, habe auf 90 Km 3 Lebende und ca 10 tote gesehen, völlig im grünen Bereich. Sie sind dunkel und ca 1 Meter lang! Mich begeisterten wieder die vielen Vögel, die mich mit ihrem Gezwitscher begleiteten. Ich fuhr an Orten vorbei, wo nur noch Ruinen waren, vermute, dass dies mit dem Krieg zu tun hat. Ein Kroate überholte mich gleich zu Begin der etwas über 30 Km langen Schotterstrecke, welche es zu bewältigen galt. Manchmal war der Schotter eine echte Herausforderung. An einer einsamen Stelle, konnte ich mich verpflegen, gut dass ich gestern genügend eingekauft hatte, denn heute ist Ostern! Alles ist im serbischen Teil von Bosnien geschlossen und sowieso gab es auf 50 km einfach nichts! Es folgten nach dem Mittagessen 10 Tunnels, mit Stirnlampe kein Problem diese zu durchqueren. Zwei Tunnels waren bewohnt mit Fledermäusen, dies riecht man sofort und hört auch ein feines piepsen. Bald erreichte Dracevo, von wo der Trail wieder asphaltiert war. Leider war nicht immer alles gut beschildert, und so musste ich eine Km auf der normalen Strasse abspulen. Als ich bei Počitelj vorbei kam, erinnerte ich mich an den Ort, wo wir als Familie schon mal waren. Nur damals war alles noch sehr ruhig, ein oder zwei Restaurants und keine Touristen im Juli. Heute war der Parkplatz voll! Bald konnte ich wieder zum Trail einbiegen und die letzten Km rollen, so auf Zack, dass ich glatt noch ein holländisches Pärchen einholen konnte und wir dann gemeinsam Mostar erreichten. Nach kurzem Fotoshooting verabschiedeten wir uns und ich mache mich auf die Suche nach einer Unterkunft! Diese war schnell gefunden, das Rad ist in der Garage, alles bestens. Duschen, Wäsche waschen und mit knurrendem Magen ab zum Essen. Dank WLAN im Restaurant bekam ich ein WhatsApp Status von Martina und Michael, welche ich auf dem Zeltplatz in Sami getroffen habe. Klar trafen wir uns zum Bier und eventuell nochmals in Sarajewo gegen Ende der Woche. Dass ich versehentlich noch ein Handy aus dem Restaurant mitgenommen, war der Freude auf ein Wiedersehen geschuldet, braf brachte ich es zurück, war voll ein Missgeschick! Der Tag einsam, der Abend ein schönes Wiedersehen, beides hat bestens gepasst!


91,9Km; 317Hm; 19,81 Km/h

Tag 25/34 10vor10


 

04 Mai 2024

Tag 24/33 Dubrovnik - Ravno

 Der Chilene, welcher über mir das Bett bezogen hatte, kam 5.30 an und schlief in seinen Klamotten. Gegen 7Uhr stand ich auf und begann mich zurecht zu machen, bereitete mein Müsli vor, schälte eine Orange und das war dann das Frühstück. Noch während der Vorbereitung stand auch der Chilene auf packte zusammen und war weg! Die Californierin schlief derweil seelenruhig weiter. Zum Gück gibts im Gleichen Haus eine Bäckerei und Kaffee und so konnte ich mich noch weiter verpflegen. Früh war ich bereit und legte los, 400 Höhenmeter mussten bewältigt werden. An den steilen Stellen war ich am Schieben und wurde von zwei Italienern überholt, gleich Alt denke ich jedoch ohne Zelt usw. Wahrscheinlich sind beide zu schnell in den Berg gefahren, denn bei der Grenze war wir wieder gleich auf! Beide haben den Ciro-Trail schon gemacht und empfahlen mir das Hotel Stanica Ravno. Oben gab es keine Wechselstube, einfach nichts und ich brauchte noch dies und das, soll ich den Umweg nach Trebinje machen oder nicht, immerhin ca 40 Km Umweg! Schliesslich entschied ich mich, denn ohne genügend Futter und ohne Möglichkeit etwas zu kaufen war mir dann den Umweg lieber. In Trebinje traf ich dann wieder die italienischen Biker, welche von hier aus nach Montenegro zogen. Auf einer Raiffeisen Bank bekam ich die Konvertible Mark, und in einem guten Shopping Center deckte ich mich ein, so dass es für die 60 Km reichen sollte. In der Stadt war auch noch eine alte Dampflokomotive zu sehen und da hörte ich doch tatsächlich auch Schweizerdeutsch! Eine Familie im umgebauten Lastwagen (mit Backofen!) war auch grad am Einkaufen! Nach dem Gespräch machte ich mich nun auf, zubstrampeln! Muskeln gut, Motivation gut, wenig Verkehr was will man mehr! Kurz vor Hum gab es einen Wegweiser zu einem alten Orthodoxen Kloster, 2Km, machen wir doch… es wurden 4Km ein Weg jedoch lohnte es sich. Der Pope, der vor der Kirche war bat mich, lange Hosen anzuziehen, gut hat man die Beinlinge grad Griffbereit. Herrliche Malereien und eine völlige Ruhe und Sauberkeit rundherum begeisterten mich. Ein serbisches Ehepaar war auch da und das ergab auch gleich ein schönes Gespräch! Vor der Anlage gönnte ich mir mein Mittagessen, Brot, Käse, Banane und ein Trinkkefir stärkten mich. Neben der Kirche gab es ein verlotterte Anlage mit Stacheldraht umzäunt, vermute eine Militäranlage. Grenznah gibt es auch einige Tafeln, die auf Minen Hinweisen. Bald bog ich nun in den Cirotrail ein und konnte es fetzen lassen. Herrlich durch diese Einsame Gegend zu flitzen, sehr selten mal ein Autofahrer, denn hier ist der Trail asphaltiert. Bei Cvaljina war der Alte Bahnhof zu einem Restaurant mit ein paar Zimmer hergerichtet. Leider Ausgebucht, doch drei nette Slovenen boten mir an, in ihrem Zimmer duschen zu können, falls ich Zelten muss. 5Km weiter gibt es jedoch das Hotel Stanica Ravno, welches ich ansteuern wollte. Falls dort kein Platz, würde ich zurückfahren und das Angebot gerne in Anspruch nehmen. In Ravno hat es Platz und das Hotel ebenfalls im alten Bahnhof, ist super schön und ich freue mich auf eine ruhige Nacht! Heute hatte Ignacio seine Präsentation in St. Gallen, und es ist ihm gut gegangen! Bravo! Heute hat auch unser Gastgeber Ali von Albanien Geburtstag. Über Facebook konnte ich gratulieren, Elliot hat es ebenfalls bemerkt und geschrieben! Elliot ist mittlerweile Richtung Türkei unterwegs und hat heute den reel über unser Treffen gemacht! 

89,5 Km; 677 Hm; 16,9 Km//


Tag 24/33 10vor10


 

Tag 23/32 Dubrovnik

 Das Hostel ist was es ist ein Taubenschlag, lange war keine Ruhe und Wunder ich lag länger im Bett. Dabei wollte ich so früh wie möglich in die Altstadt.Ausgerüstet mit einer Bustageskarte war ich schnell vor Ort, und tatsächlich es hatte kurz vor 9 noch wenige Menschen. Bis 11 Uhr änderte sich dies aber schnell, lagen doch auch zwei grosse Schiffe am Hafen. Nun ich liess mich einfach treiben und nahm mit was mir gerade so Auffiel. Der Mauerrundgang ersparte ich mir bei €35.00 Eintritt, dafür gönnte ich mir den Franziskaner Konvent, der sich sehr lohnte. Dort war eine alte Apotheke zu sehen und ein schöner Kreuzgang. Natürlich musste ich auch die Treppen hoch, damit ich auch einen Blick von oben erhaschen konnte. Nach dem Mittag kehrte ich zurück, denn ich brauchte neue FlipFlops, und Handschuhe für das Velo. Die FlipFlops sind leider kaputt, resp ich finde keinen Sekundenkleber um zu reparieren, und die Handschuhe sind einfach durch. Kurz besuchte ich auch den Hafen jedoch wegen der Brücke, die ich fotografieren wollte. Gelatscht war ich nun genug, und so kehrte ich zurück zum Hostel um etwas Siesta zu machen, denn ich hatte Lust die Abendstimmung in der Altstadt zu geniessen. Auf dem Hinweg beim warten auf den Bus, bin ich mit einem älteren Kroaten ins Gespräch gekommen: Die Altstadt wird durch einen elektronischen Zähler beim Haupttor reguliert. Sind mehr als 10’000 Besucher drin, werden die Besucher gestoppt und eine Meldung geht vor allem an die Kreuzfahrtschiffe. Es gab Zeiten, da waren bis 7 Schiffe im Hafen, Gottseidank ist auch das nun reguliert. Kaum war ich da lief mir Marina die Argentinierin, welche in Israel lebt, über den Weg. Vor zwei Tagen haben wir uns im Hostel in Kotor getroffen! Nun sie wollte ein Konzert hören, welches neben der Franziskaner Kirche stattfand. Kurzerhand entschied ich mich dasselbe zu machen. Ein meditativer Abend mit unterschiedlicher Musik, Klavier, Cello, Violine und Guitarre abwechselnd zu den Stücken. Nach einer Stunde gingen Marina und ich ein Eis essen und verabschiedeten uns ein weiteres Mal. Zurück im Hostel bereite ich das Gepäck für morgen vor, damit ich zügig wegfahren kann. 



02 Mai 2024

Tag 23/31 Kotor - Dubrovnik

 Noch vor dem einschlafen musste ich mich mit Steven ein in England lebender Montserrat‘er anlegen. Kam ca 21 Uhr an, hatte schon eine Alkoholische Fahne und wollte noch essen gehen. Alles ok, denn Restaurants hat’s ja um jede Ecke! Kurz vor zwölf kam er zurück und hatte bis dato nicht gegessen, dafür wahrscheinlich getrunken und wollte wieder essen gehen. Der Nachtportier erklärte ihm, dass es jetzt zu spät ist, und ich erklärte ihm unmissverständlich, dass ich schlafen will. Bis jetzt der unfreundlichste Genosse auf meinem Weg. Zum Glück war die Nacht ohne schnarchen über die Bühne, jedoch verschlief ich etwas, ich brauche im Moment einfach genug Schlaf! Mit Müsli und weiterem füllte ich meine Depots auf und kurz nach neun war ich auch ready to go in voller Regenmontur. Nach einer Stunde war es dann vorüber und auf der Fähre konnte ich mich vom Regenzeug verabschieden. Auf der Fähre begegnet e ich mehreren Polen aus Krakóv und es ergab sich ein schönes Gespräch. Wir kamen auch auf die Ukraine zu sprechen und sie meinten, dass die Ukraine ungern Ausländer reinlassen. Sie haben einfach Angst, dass ungebetene Gäste kommen. Nun für mich heisst dies, definitiv die Idee Lviv zu besuchen fallen zu lassen. Nach der Fähre war ich schnell an der Grenze, fuhr lange neben einem Radweg entlang ohne diesen zu bemerken, so selten sind diese! Über die Grenze ging’s wieder flott, nach dem Flughafen von Dubrovnik wieder der übliche unmögliche Verkehr. Zwischendurch konnte ich doch noch etwas Gravelroad fahren, und das genoss ich sehr. Nun bin ich in der übelsten Unterkunft gelandet, hab grad Heimweh nach Kotor mit diesem schönen Hostel; oder das Hotel Très Belle in Korçë, Albanien. Beide günstiger und besser! Die beiden Zimmergenossen sind ok! Sie aus California, er aus Monte Negro. Mal sehen ob das vierte Bett noch besetzt wird! Morgen ist Stadt an der Reihe und ich muss noch meine FlipFlops ersetzen, quasi meine 1. Panne! Auch die Handschuhe, die für Sommer sind, stinken vor sich hin und geben langsam den Geist auf. Gucken wir mal! 

80,6 Km; 701Hm, 16,2 Km/h




Tag 23/31 10vor10

 


01 Mai 2024

Tag 22/30 Um den See ume

 Wenn man in einem 8er Schlag, aber nicht voll, schläft, beginnt der Morgen automatisch, wobei die Weckenszeit ganz ordentlich war. Ich war schon am erwachen, als das rascheln von Plastiksäcken begann. Ein türkischer Wanderer war schon aktiv! Auch wollte heute normal aufstehen, um etwas die Stadt zu erkunden, auf die Burg gehen und wenn es das Wetter zulässt ein bisschen Radeln. Von Florian empfohlen nahm ich zuerst den inoffiziellen Weg zur Burg unter die Füsse. Oben konnte man bei einer Schiessscharte mit einem Kletterschwung in die Burg einsteigen und sich 15€ Eintritt sparen, nur musste man dann auch da wieder raus, denn am offiziellen Ausgang gab es Kontrolle. Der Eintritt ist def. Zu teuer für das was man zu sehen bekommt, die Aussicht schön, das Burgambiente nicht. Im Abstieg traf ich auf 5 Inder aus Kerala, einer sogar aus Angamaly! Unten legte im Hafen AIDA an, also wieder hurtig runter bevor alles mit Menschen zu war. Ja und so bin ich durch die Stadt gelaufen, manchmal um Horden herum, gute Sujet zu finden usw. gestern sah ich eine Tafel mit Aufschrift „catmuseeum“ und tatsächlich das gibt’s. Was es nicht alles über Katzen gibt! Gegen 1 Uhr hatte ich dann genug gesehen, ging zurück ins Hostel und machte mich fertig für eine Tour um den halben See. In Perast machte ich einen Stopp, da zwei Inseln meine Aufmerksamkeit erweckten. Ich fühlte mich wie im Tessin. Das Fahrrad hatte ich hinter ein Restaurant gestellt und prompt erweckte es das Interesse der in der Pause rauchenden Kellner. Filip fragte mich, ob er es Probefahrten darf. Natürlich durfte er, der 1. der auf dieser Reise danach gefragt hatte. Später bei einem weiteren Fotospot traf ich auf eine türkische Familie! Wir tauschten unsere Instagram Accounts und bekam gleichzeitig eine Einladung in die Türkei zu kommen. Immer wieder sind es diese Begegnungen, die mich faszinieren. Mit der Fähre setzte ich über den See und es folgte nun Strassenmässig der schönste Teil. Wenig befahren, keine Lastwagen und Busse, ein Traum und vor allem ohne Gepäck! Im Hostel angekommen traf ich auf zwei Argentinier und Argentinerin, welche unabhängig hier sind. Sie Arbeitet in Israel er in Serbien, wobei er bald wieder nach Hause fliegt. Für die Argentinierin durfte ich dann noch ein Dafalgan Odis spendieren. Die Apotheke macht also doch Sinn, ist sie dabei. Im Hostel hatte ich noch ein schönes Gespräch mit Ivan Rakovic, ein junger Mann, der an der Rezeption arbeitet. Das Hostel gefällt mir sehr, sauber, und schön eingerichtet. 

43,7Km; 234 Hm; 21,2km/h


Tag 22/30 10vor10

 


Tag 32/47 10vor10