Die Äuglein öffneten sich kurz vor 7, der Rollladen gleich hochgezogen um einen Blick zum Himmel zu richten, wobei dies bei dieser Zimmerlage und Fliegengitter eine Halsdrehung benötige. Doch beruhigt stellte ich fest, dass kein Regentrommel sondern blauen Himmel sich zeigte. Motiviert holte ich nach dem Frühstück das Velo aus dem Käseladen und innert kurzer Zeit war auch alles wieder an seinem Ort. Nach dem einrollen ein kurzer Check mit folgendem Ergebnis: Achillessehne gut, Muskeln top, Fahrrad rollte wie immer. Die ersten 20Km waren innert kurzer Zeit abgestrampelt, die alte Bundestrasse bog nun wieder in die Berge ab. Kein Verkehr, dank der Autobahn. Je weiter in die Berge desto kühler wurde es und leichter Nieselregen setzte ein. In Neos Oikosmos brauchte ich was warmes, Google zeigte eine Kafferasse, was grad Angesteuert werden wollte. Mein Fahrrad wurde bestaunt und nach der Technik befragt. Wiederum half DeepL das wichtigste zu erklären! Das Kaffee war auch eine Bäckerei, die Besitzer lebten mal kurze Zeit in Zürich, und ein Strassenarbeiter war so beeindruckt, dass er meinen Tee und die Spinatschnicke gleich übernahm. Was für ein Geste! Nun ging’s nur noch Richtung Albanien, was aber verdient werden musste, denn der Übergang war auf 1100 Meter. Eine kurze Regenschauer überbrückte ich in einer kleinen Kapelle im Nirgendwo. Die Zollabfertigung ging ohne Probleme durch. Schon bald begrüsste mich ein albanischer Bunker, und im ersten Ort Bilisht wurde ich aus einem fahrenden Auto über meine Reise befragt! Die nächste Km längsgezogen wurden eine echte Herauforderun, Gegenwind liess mein Tempo reduzieren, so dass mein Ziel vor den Augen verschwand. Plan B musste her, Korçë noch 12Km, das gab Schub. Bei der Pause mit dem Plan B klingelte auch WhatsApp und ich dachte dies sei ein Witz! Christoph Friedrich als Absender überraschte mich! Zuerst quatschten wir über meine Reise, die Gesundheit von Michaela bis Christoph zur Hauptsache überging: Aufbereitung der Neonatalen Testlunge: nun dies war schnell erklärt und so war dann mein 1.Anruf Drägertechnisch Geschichte 😀! Die nun folgenden 1.Begegnungen mit Albanern war nicht mehr gleich wie in Griechenland. Die Armut und die Unterschiede zu Reicheren ist gut Sichtbar, viele Häuser, Tankstellen, Geschäfte usw. sind heruntergekommen und es liegt deutlich mehr Abfall an der Strasse. Staunen musste ich wie ein Bauer seinen Acker bearbeitete und der Plastickmüll lag direkt daneben. Einfahrt in Korçë mit dem Suchen nach Unterkunft und Geldwechsel. Ein Automat wollte mir partout kein Geld geben auch mit albanischer Unterstützung. Also ab in eine Wechselstube und aus 200 Fränkli wurden 20‘500 Lekë. Als Hotel habe ich bei Google auf trés belle getippt und es war auch der Hammer. Nach Duschen und waschen, heute nicht so viel, ein Tippl durch die Stadt, mit Flashbacks in 1980er Polen (Häuser) und ebenso nach Wales (Kohlenrauch). Die Stadt ist am Abend schon Leer, also suchte ich noch rasch ein offenes Restaurant. Und auf der Strasse sieht man viele Auto mit einem bestimmten Emblem. Einige drehen Showrunden! Doch auch die freundliche Polizei ist präsent!
78,1Km; 750Hm; 14,5Km/h; Kalt und Gegenwind
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