Wieder mal eine Unterkunft mit Frühstück wo ich so richtig zulangen konnte! Dies bemerkte ich auch auf den ersten Kilometern, denn die Muskeln arbeiteten am Schnürchen. Nach dem Startort folgte bald ein See und ich wollte noch ein Turm fotografieren und nahm deshalb eine Zusatzrunde in Kauf. Nach über 5 Km und noch kein Turm in Sicht, musste ich umkehren, denn die heutige Etappe hatte auch einige Höhenmeter im Plan. So waren die über 10 Km fast vergebens, ein schönes Bild mit dem See gab es dennoch. Der Weg führte nun langsam hochwärts, da wo ich noch Proviant einkaufen wollte, war der Laden aufgegeben, Google zeigt ihn noch an. Nun musste genügen was noch dabei war, hiess gut einteilen, denn der nächste Ort war 18Km entfernt und es mussten fast 500 Höhenmeter noch geknackt werden. Auf dem Weg hoch überholten mich zwei Polen auf dem Rennrad, der eine sah schon sehr mitgenommen aus, hatte er doch am Mittag schon 80 Km in den Beinen. Beide machen ein Rennen, bei welchem pro Tag ca 250 Km bewältigt werden. Gepäck haben sie wenig dabei. Später habe ich sie im nächsten Dorf beim COOP wieder getroffen und wir alle haben uns mit Nachschub eingedeckt. Das Wetter schlug um, und kaum war ich aus dem Dorf, begann es zu regnen. Also wieder mal Regenklamotten anziehen und an einem Unterstand etwas zuwarten, bis das gröbste durch war. Wieder ging’s bergauf aber meistens moderat, so dass ich wenig schieben musste. Nach 17 Uhr erreichte ich die polnische Grenze. Polen habe ich nun mit dem Zug, Auto, Flugzeug und dem Velo erreicht! Das hätte ich 1980 nie gedacht! Zum 10. mal bin ich nun hier! Den Ort Chocholów, nahe bei Zakopane war mein Zielort, wo ich auch eine schöne Unterkunft fand. Nach dem Abendessen mit Pierogi, ging ich weiter ins Dorf um noch etwas zu kaufen. Ich sah, wie viele Menschen ihren Zaun dekorierten, und mir wurde gewahr, das morgen Fronleichnam ist. Auf dem Weg zurück lernte ich Janina, eine herzliche Frau, kennen, die einen schönen Altar errichtete. Morgen werden also Prozessionen stattfinden. Zurück in der Unterkunft ging grad ein Gewitter nieder, und ich wusch meine Velokleider im Lavabo. Natürlich auch den täglichen Anruf nach Wil, wo ich heute längere Zeit mit Ignacio sprechen konnte. Ebenso freute ich mich, mit Maria den Abend ausklingen zu lassen. Nur ihr Hexenschuss kann ich leider aus der Ferne nicht unterstützend behandeln.
75,1 Km; 1169 Hm; 13,7 Km/h
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