Erstaunlich guter Schlaf, obwohl Tankstelle grad vis à vis und die Racer mussten dann wohl auch bei Mutter antraben. Relativ zügig war ich bereit, die Sonne wärmte schon und die Motivation war auch da. Die Beine etwas schwer, doch das wird wohl mit der Zeit besser werden. Auf dem Zeltplatz sah ich Krzysztof am zusammen räumen und ich wollte ihm kurz tschüss sagen. Er fragte nach meinem Weg - Kazimierz Dolny war meine Antwort und er hatte das genau gleiche Ziel. Er fragte, ob wir zusammen fahren und Urban ist so nett und willigte ein, im Wissen, dass er schnell unterwegs ist. Es kam wie es kommen musste, wir verfuhren uns, und er war plötzlich weg! Mein Garmin hat für heute auch Pause gemacht, und so navigierte ich mit Komoot zum richtigen Weg zurück. In einem Dorf traf ich einen älteren Mann, Russe, der mich ansprach und so wie ich das interpretieren kann, unglücklich mit der aktuellen Lage ist. Sandomierz würde übrigens 1944 von einen ukrainischen General vor der Zerstörung bewahrt. Er kannte wohl die polnische Geschichte! Glücklich wieder auf dem richtigen Pfad zu sein ging es auf Nebenstrassen durch Felder, Wälder und kleine Dörfer. Bei der Hälfte der Route hoffte ich auf Infrastruktur und fand diese in Tarlow, wo ich herrlich Verpflegt wurde. Das nächste Ziel war die Fähre über die Weichsel bei Kazimierz Dolny. 50km blieben noch und die Zeit war fortgeschritten! Also Kopf runter und durchdrehen! Nochmals machte ich in einem kleinen Ort halt, Kirschen gab es! Seit Serbien hatte ich keine mehr. Das Fahrrad stellte ich an einen Zaun neben dem Geschäft, ein Behinderter Mann im Elektro Rollstuhl trank sein Bier aus und drückte dann voll aus die Tube. Er fuhr voll in den Abfall neben meinem Fahrrad und erwischte dann auch noch das Vorderrad. Das Fahrrad stürzte um und der Verursacher zog von dannen. Zum Glück ist nichts gravierendes kaputt gegangen. Nun mit Wut im Bauch mussten nochmals 19km bewältigt werden. Davon waren etwa die Hälfte eine Piste mit Betonplatten, jeder Übergang schüttelte dich durch. Die Zeit zerrann und ich war mir nicht sicher, ob die Fähre abends noch fährt. Denn hier waren wir irgendwie im tiefsten Nowhere. Mit letzter Kraft schüttelte es mich an die Fähre, 2Autos waren schon drauf und ich sauste auch gleich an Deck. Sogleich legte die Fähre ab! Glück gehabt! Am Ortseingang fand ich schnell eine Unterkunft und nach der Routine ging ich auf Erkundung. Ja und wer war denn da? Krzysztof! Mit Google Übersetzer erzählten wir uns wie es uns ergangen war und einigten uns auf Pizza Essen. Morgen werde ich sicher nicht seine Route nach Radom verfolgen, sondern eher weiter nach Nordosten fahren. Aktuell bin ich noch sicher, ob ich nach Warszawa fahren soll. Das Garmin macht wieder mit, nachdem ich via Google die Lösung des Problems gefunden habe. Noch ein Tee und ich falle ins Bett!
103 Km; 630 Hm; 16,1 Km/h
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