13 Juni 2024

Tag 47/73 Kazimierz Dolny - Deblin

 Das Hotel in Kazimierz kommt erst ab 9 Uhr in Fahrt. Normalerweise bin ich da schon auf der Strasse, heute aber sass ich im Frühstücksraum und gönnte mir alles was angeboten wurde. Check out time ist erst um 12 Uhr und angesichts meinen etwas sauren Oberschenkelmuskeln nutzte ich die Gelegenheit, mir am Ort noch die wiederhergestellte Synagoge zu besichtigen. Nun sie wird als Ausstellungsraum der Gemeinde in Warschau verwendet und am Eingang gibt es sehr viele Produkte aus Israel zu kaufen. Die Fotografien vom Ort, welche in der Zeit von 1930 gemacht wurden waren sehr eindrucksvoll. Es zeigte das ärmliche Leben im Ort, Geschirr wurde im Bach gewaschen, Wasser musste vom Brunnen nach Hause getragen werden. Die gesamte jüdische Gemeinde hat den Krieg nicht überlebt, Über 3000 Juden wurden 1943 in Majdanek ermordet. Die Geschichte Polens begleitet einem an jedem Ort! Punkt 12 war ich nun in Regenmontour bereit zu radeln. Es nieselte etwas, wurde je länger desto stärker. In Pulawy sah ich eine Markierung der Höchststände des Hochwassers. Ich mag mich noch sehr gut an die Bilder erinnern, eindrücklich, welches der normale Wasserstand ist. Kurz nach dem Ort begann es zu schütten und ich hatte Glück, denn ein Friedhof war am Weg und bot mir Unterstand, ein WC, und freundliche Menschen. Was mir auffällt, ist, dass grosse Friedhöfe auch gleich einen Blumenladen haben. Trotz des Regens kamen und gingen viele Menschen zu den Gräbern, brachten Blumen und anderes mit. Der Regen liess nach ca. einer Stunde nach, ich schwang mich in den Sattel und verfuhr mich in eine Sackgasse. Dort war ein riesige Industrieanlage und es roch Penetrant nach Salpeter. Also zurück zum richtigen Weg, der nun an einer Bahnlinie entlang ging. Ein Güterzug kam entgegen, ich winkte und ein Hupen kam zurück! Eigentlich wollte ich Ryki erreichen, doch weiterer Regen liess mich nach Deblin fahren, wo ich an verlassenen Militäranlagen vorbeifuhr. Im Ort gibt es auch ein Flughafen, ein Museum mit alten Flugzeugen, vor allem Militärische, und dazu ein Museum. Der Ort selber strahlt nicht von Schönheit, eine überdimensionierte Kirche fällt auf. Es gibt wenige Unterkünfte und etwas ausserhalb wurde ich fündig. Optimal, da auch ein Restaurant mit dabei ist. Zurek, griechischer Salat und Pierogi füllen den Magen. Ein wenig ereignisreicher Tag geht zu Ende. 

51,5 Km; 148 Hm; 16,8 Km/h


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Tag 5 Olderdalen - Tromsø

 Heute Nationalfeiertag und mein letzte grössere Tour! Heute komme ich in Tromsø an und werde morgen Freitag doch noch einiges zu tun haben....