Das Rätsel wurde am morgen gelöst, als in der Küche ein kommen und gehen war. Litauer und Russen haben hier genächtigt, So richtig kommunikativ waren alle nicht. So haute ich mein Müsli rein, trank Tee und machte mich bereit zum fahren. Heute solle es gemäss Komoot zuerst nach Kudirkos Naumiestis gehen. Der Einstieg war etwas kompliziert, denn die Strasse war nicht auf den ersten Blick zu finden. Der grosse Bahnhof, der aber noch zugänglich ist, versperrte den Blick. Die Güterzüge, die am Abend noch zu sehen waren, sind nicht mehr da. Man hörte Nachts ab und zu die Lokomotive-Hupe. So geht es dann nach Kaliningrad. Der Wind blies wie gestern, nach Kudirkos Naumiestis sollte ich Rückenwind bekommen. Doch nach ca 20 Kilometer begann die Asphaltstrasse in eine breite Kiesstrasse sich zu wandeln, Gut war, dass praktisch kein Verkehr war, Fahrzeuge sah man von weitem, denn eine Staubwolke lag hinter ihnen. Beim Passieren bekam man dann einiges davon ab. Sobald die Strasse wieder Asphaltiert war, wusste man : jetzt kommt ein Dorf. Dies bedeutet Ausschau halten für den Dorfladen. Ich hielt jedes Mal, denn fast immer lagen so 20 Km dazwischen. Bei jedem Laden waren immer Männer anzutreffen, die sich mit hochprozentigen Schnaps eindeckten oder liessen. Traurige Bilder! Beim mittleren Stop waren zwei beschädigt, den Lavazza Kaffeeautomaten wieder in Gang zu bringen. Bei der Kirche vis à vis war eine Beerdigung und ich ass zwei Heringe mangels Auswahl im Laden. Zum Schluss wurde mir noch ein Kaffee spendiert! Danke an unbekannt. Leider sprachen sie keine andere Sprachen als litauisch. Nun folgte der schwierigste Teil des Tages. Die Strasse wurde zu einer Sandstrasse und wenn man nicht aufpasste, versank man im tiefen Sand. Dann hiess es absteigen und schieben, bis wieder festerer Untergrund war. Das schöne war, dass es durch den Wald ging. Einmal überholte mich ein Auto, und der ältere Fahrer verstand nicht, dass man so unterwegs sein kann, so habe ich sein litauisch interpretiert. Doch paar Minuten später kreuzte ich mich mit einem Einheimischen. Ein Plastiksack am Lenker, die Frage wo dieser denn wohnen könnte, blieb offen. Plötzlich war’s mit dem Sand zu Ende. Bald ging es etwas bergab und schon erreichte ich das Ufer des Memel. Nun folgte ein Fahrradweg bis fast nach Kaunas. Hier traf ich auf Audrius mit seinem Sohn und wir kamen ins Gespräch beim fahren. Eine äusserst nette Begegnung, die wir dann noch fotografisch dokumentieren. In Kaunas angekommen war’s erst nicht ganz leicht in die Fussgängerzone zu kommen. Eigentlich wollte ich mir die Stadt etwas anschauen und dann etwas ausserhalb den Zeltplatz aufsuchen. In der Innenstadt traf ich weiter auf Verschiedene Menschen, Hier viel mir auf, dass viele gut englisch sprechen können, und das besondere ist, dass sie nach dem Gespräch dir die Hand zum Abschiedsgruss geben. Kurz vor dem letzten Punkt, den ich noch sehen wollte fuhr ich auf ein kleines Hotel zu, wo gerade die Empfangsdame draussen war. Und so bekam ich ein Zimmer, wo ich mich vom Staub befreien konnte und auch gleich die Fahrradkleider waschen konnte. Als ich zum Nachtessen aufbrach, bin ich gleich in eine evangelisation Aktion geraten und wurde auch eingeladen zur Tango Musik und nachher in einer Kirche zu einem Gebet mit dem Erzbischof! Nun zum Tango hate es kurz gereicht, de Magen knurrte heftig und so suchte ich mir in unmittelbarer Mähe ein Restaurant auf. Na ja schön war’s, koreanisch habe ich nun auch mal gegessen. Und die Preise sind jetzt fast auf unserem Niveau. Wie es morgen weitergeht weisslich noch nicht. Audrius hat von Trakai geschwärmt, sieht schön nach den Bildern aus, ist einfach 80 Km in die falsche Richtung. Zeit wäre noch, aber Stress möchte ich auch nicht. Schlafe ich darüber und morgen kommt dann die Auflösung.
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