Schon in der Nachr begann es zu nieseln. Der morgen war nicht eben einladend, der Hals kratzte von gestern (selber schuld), trotzdem gab es kein zurück. Mit Freddy konnte ich nochmals frühstücken und das genoss ich ebenfalls. Wir hatten eine schöne Woche zusammen teils gemeinsam geradelt und viel schönes erlebt und auch neue Bekanntschaften machen können. Adriana hielt sich immer im Hintergrund, was ich etwas schade fand. Ich musste mich nun in die Regenklamotten stürzen und radelte dann los. Schön das der Nieselregen immer wieder mal schwächer wurde, die Temperatur angenehm war und Rückenwind für die Motivation grad richtig war. Nach 20 Kilometer kam ein kleines Kaffee mit einem schönen Laden. Sirpa war die überaus nette Gastgeberin. Sie macht eigenes Papier und daraus wunderschöne Sachen. Leider kann ich nichts mitnehmen, da der Platz sehr beschränkt ist und kaputt ginge. Je länger der Tag desto schöner wurde es. Der Fluss hier ist mal wild, mal sehr beschaulich. Plötzlich sah ich einen Fischer und ich hielt an um auch etwas zu essen. Aus Trier war das Paar und wir hielten ein smalltalk. Die Regenjacke konnte ich verstauen und weiterradeln. Im Ort Ylitornio machte ich einen Stop, die Kirche war geschlossen, jedoch traf ich im Friedhof auf ein Frau, die ihre Familiengräber aufsuchte. Ein Grab war ihr Onkel, der 1941 im finnisch russischen Krieg im Osten gefallen ist. Zur Erinnerung an alle gefallenen hat man für jeden eine Steinplatte mit Namen und Daten erstellt. Die Frau war früher auch Krankenschwester im Ortsspital und hatte die gleichen Probleme, wie ich sie in Münsterlingen erlebte. Eine schöne Begegnung! Von hier war es nun ein Katzensprung nach Övertornå. Dazu musste man über die Brücke und war wieder in Schweden. Hier gibt es einen Zeltplatz von Schweizern geführt. Max kommt aus Einsiedeln, seine Frau Yasmin lebte lange in Rottenschwil im Restaurant Hecht! Wie klein die Welt ist! Noch weitere Schweizer sind hier aus Grossdietwil und Steffisburg! Mit den Steffisburgern konnte ich in Finnland auf einen Hügel Aavasaksa
fahren, von wo man eine grandiose Aussicht hat, der südlichste Punkt ist um die Mitternachtsonne zu sehen. Hier kamen viele Künstler zum Malen, es gibt vermeesungspunkte aus dem 18.Jahrhundert, Franzosen und Italiener haben das gemacht. Das Schloss Versailles soll viel Holz aus dieser Region bekommen haben. Für den letzten Zaren wurde ein Haus gebaut, in welchem er aber nie war. Ein Aussichtsturm rundete die ganze Besichtigung ab. Ja schön war’s!
77.1 Km, 367 Hm; 21,3 Km/h
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