So langsam ist genug mit den Plastik Überzügen auf den Betten. Diesmal war ich sehr verschwitzt, auch wenn mir dieses 2* Hotel sehr gut gefallen hat. Sehr freundlicher Service, ein Frühstücksbuffet, das ich so nicht erwartet hätte. Voll motiviert machte ich mich auf den Weg. Ursprünglich wollte ich direkt Richtung Kaunas fahren, doch bei der Planung sah ich, welche Transitstrasse ich hätte nehmen müssen. Geheilt von Ungarn disponierte ich um, mache eine Umweg weiter auf der Green Velo Route und wurde mehr als belohnt. Der erste Teil war sehr hügelig, mit vielen Windrädern, Seiten-und Kopfwind hatte ich genug jedoch es ging vorwärts. Manchmal fühlte ich mich wie in der Schweiz, Kühe überall, sanfte Wiesen herrliche Wälder. Gegen 11 Uhr erreichte ich den Hancza und legte eine Pause ein. Der See war etwa 200 Meter vom Parkplatz weg und ich beschloss den Weg zum See zu machen. Keine Menschenseele war am Parkplatz, ein Auto parkiert, dessen Insassen wohl auf Wanderung sind. Die Einschätzung war völlig falsch! Was ich nun erlebte, beschreibe ich im nächsten Blog detailliert. Soviel: ein älterer Herr sass auf einem Baumstamm und ein jüngerer badete seine Füsse im See. Wir kamen ins Gespräch und es wurde fast 12 Uhr, bis ich wieder auf dem Göppel sass. Bis zum letzten polnischen Dorf war es nicht mehr weit. Gleich bei der Kreuzung war ein Sklep, wo ich Proviant kaufen konnte und ganz speziell hatten sie im Garten gleich eine schöne Sitzgelegenheit mit WC Anlage! Der Ort heissen Wizainj. Von dort konnte man an das Dreiländereck radeln, was ich auch nach dem Mittagessen machte. So steht man am Stacheldraht zu Russland, Kaliningrad ist nicht mehr weit entfernt, aber dahin zieht es mich nicht. Weiter ging es über Feldwege an die Grenz zu Litauen, der einzige Unterschied den man bemerkt ist, dass die Litauische Strasse dreifach so breit ist wie die polnische. Störche überall, für sie gibt es diese Grenzen nicht. Kurz vor der Grenze war ein polnisches Grenzfahrzeug, völlig entspannt und ich rufte byby Poland zu! Bis zu meinem Ziel Kybartai sind es noch ca 30 km, der Wind drehte etwas zum Rücken und je länger desto weniger Steigungen waren vorhanden. Die Gegend ist noch geprägt von der letzten Eiszeit, ab und zu sieht man Findlinge. Das einzige Hotel in Kybartai hatte noch Platz, es ist besetzt von glaube ich ukrainischen Arbeitern, vielleicht auch Russen, denn der Grenzübergang ist nur 500 Meter entfernt. Sonst spürt man nichts, keine Kontrollen oder sonstiges.
85,7 Km; 909 Hm; 18,2 Km/h
Zum Foto: ich stehe in Polen, links Russland, rechts Litauen
Der polnische Grenzstein ist schon hinter Stacheldraht!
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