31 Juli 2024

Tag 4 Olderdalen - Birtavarre

 Diesen Tag konnte ich gemütlich angehen, denn es stand nur ein mittlerer Ausflug zu einem Wasserfall auf meinem Programm. Den Tip habe gestern von einem Paar aus Gdinia erhalten, die ich beim Supermarkt getroffen hatte. Sie wollten dort in einem Shelter übernachten. Nach 9 Uhr holte ich in diesem Markt noch ein paar Sachen für den Weg. Vor dem Laden standen einige Norweger*innen in Velodress und Rennräder. Eine Frau machte den Besenwagen, mein Übersetzung „broomcar“ fanden sie sehr lustig! Und natürlich war mein Projekt und das Rad Thema. So kam ich spät weg, aber einerlei. Es war ja nicht so weit: 30 km ein Weg. Herrlich war der Weg am Fjord entlang, bis ich in ein Tal abbiegen musste. Irgendwann endete die Asphaltierte Strasse und langsam ging es auch den Berg hoch. An einem Parkplatz liess ich das Fahrrad stehen und ging zu Fuss hoch. Viele Finnen waren auch unterwegs. Endlich kam eine Brücke und der Wasserfall, der ca 170 Meter in die Tiefe stürzt. Eindrücklich! Hier kam ich auch mit einem Norweger ins Gespräch und er erzählte, dass aktuell viel Strom nach Deutschland und Schweiz geliefert wird. An einem ruhigen Plätzchen machte ich Mittagspause und traf nochmals auf das polnische Paar. Es war wiederum eine sehr nette Begegnung. Der Rückweg war schnell und ich erreichte den Abzweiger rasch. Bei der Kirche gab es ein Lokal, das interessant aussah. Also rein in die Wollstube! Es gab aber auch Kaffee und Crèpe. David ein Junge sass bei mir und war sehr interessiert an allem. Er sprach relativ gut englisch und wenn es haperte, half sein Vater. Hier in Norden erlebe ich die Norweger am offensten. Die letzten Kilometer waren schnell wieder gemacht und ich erreichte Olderdalen gegen fünf Uhr. Etwas einkaufen für den Abend und Frühstück und gemütlich den Abend verbringen, das war’s dann! 

60 Km; 485 Hm; 18,2 Km/h


30 Juli 2024

Tag 3 Skjervøy - Olderdalen

 Noch vor dem Wecker musste ich aufstehen um meiner Blase die nötige Ruhe wieder zu geben. Nachher legte ich mich aufs Sofa und döste noch vor mich her. Manuel ging pünktlich am morgen aufs seine Tour und ich genoss einfach die Ruhe. Nach der Dusche kam Manuel zurück und wir assen unser Frühstück. Derweil erschien auch Natalia, die Bewohnerin des Hauses. Natalia ist Russin und mehr war nicht zu erfahren. Auf alle fälle eine sehr nette Gastgeberin! Nach dem wir alles gepackt hatten, verabschiedeten wir uns, Manuel direkt ins Dorf, ich nochmals an den Ort wo wir gestern waren. Bevor es wirklich losging, kurzer Einkauf im Supermarkt, denn bis Olderdalen wird kein Geschäft mehr kommen. Zwei Tunnel‘s waren zu durchqueren, der zweite unter dem Meer hindurch. Beide Male kann man durch drücken eines roten Knopfes eine Anzeige einschalten, die den Autofahrer anzeigt, dass Velofahrer im Tunnel sind. Der zweite war 2,7 Km lang, und ging über 100 Meter unter der Erde durch. Entsprechend war das Gefälle. Die zweite Hälfte musste ich schieben. Hier wusste ich, wie der 7 km lange Tunnel vor dem Nordkap ist. Ich bin froh, dass ich mir diesen ersparen konnte. Nachher ging’s immer hoch und runter, meistens dem Meer entlang mit einem fantastischen Blick auf die Berge. Hier ist Norwegen einfach anders als am Nordkap. Viele Velofahrer waren unterwegs Richtung Norden wie auch Süden. Ich traf auf zwei Tschechen, und zwei Polen und es ergab sich schöne Gespräche. Von den Polen bekam ich den Tip morgen einen Wasserfall zu besuchen. Gerne mache ich dies, habe ich doch genau ein Tag Zeit dafür. Die einfache Unterkunft in Olderdalen fand ich schnell, sowohl die Fähre für Donnerstag wie auch der Supermarkt sind grad um die Ecke. 

71,4 Km; 847 Hm; 18Km/h


29 Juli 2024

Tag 2 Honningsvåg - Skjervøy

 Manuels Wecker klingelte schon 4Uhr 15, denn er wollte in aller Ruhe zusammenpacken. 15 Minuten gab ich mir noch etwas Zeit zum Aufstehen. Im Hotel waren noch weitere Radler untergebracht und um 5 Uhr 30 kamen noch viele weitere an. Die Fähre kam mit etwas Verspätung, das ganze Boarding war problemlos und wir haben schöne Plätze in der Front des Schiffes. Die ganze Radlergesellschaft war irgendwie zusammen und tauschte erlebtes und auch praktische Infos aus. Manuel entdeckte die Sauna und ich liess mir das grad nicht zweimal bitten. Na ja die Sauna war eng und liess kein Ruhen zu. Aber immerhin! Die Zeit verflog rasch und ich war am hin und her überlegen, wie meine Rückreise nach Maria‘s Abflug aussehen könnte. Wenn alles zeitlich klappen würde, dann wäre es in 7Tagen zu schaffen, als ich jedoch die Preise nur für die Fähren Tromsø/Trondheim und Oslo/Kiel sah, war ich mir nicht mehr sicher ob das überhaupt eine gute Idee war. Alleine dies hätte über Tausend Franken verschlungen! Mir war Wind und weh, als ich dazu noch den Preis der Edelweiss Air sah, war es um mich geschehen. Das Fahrrad kann man in einem Velogeschäft flugtauglich machen, für mein Gepäck sehe ich auch einer Lösung entgegen. Notfalls muss noch ein Koffer besorgt werden. Nach 13 Stunden erreichten wir Skjervøy und suchten die Unterkunft auf. Und was wir fanden: ein schönes Haus mit einer nicht abgeschlossenen Türe, voll bewohnt und ein sehr schönes Zimmer. Zu einem unschlagbaren Preis für Norwegen, zu zweit sowie! Im Supermarkt kauften wir eine Pizza, Salat und eine spanische Melone. Vor dem Abendessen spazierten wir noch etwas herum und genossen die Abendstimmung. Manuel wollte früh raus um eine Wanderung vor dem Frühstück machen, deshalb gab’s auch eher frühes Licht erlöschen. 


28 Juli 2024

Tag 1 Honningsvåg

Nach kurzem Schlaf trudelte Manuel ein, mit dem ich nächste Nacht das Zimmer teilen werde, da wir auch mit dem Schiff Südwärts gehen. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, machten wir uns auf einen Spaziergang durch den Ort, zur Kirche, um zum Schluss doch noch auf den Hügel zu steigen. Viele Touristen der AIDA waren auch unterwegs. Oben angekommen sahen wir, wie ein Gewitter über dem Meer sich bildete. Nicht mehr ganz trocken schafften wir es trotzdem zurück, und machten uns am Nachmittag gemütlich im Aufenthaltsraum des Hotels. Der Blog von gestern musste noch geschrieben werden und vieles andere wollte auch noch gemacht werden. Gemeinsam assen wir im Restaurant das Abendessen zusammen mit Martin aus Salzburg. Nun liegen wir in unseren Betten und warten auf Müdigkeit! Morgen heisst es früh aufstehen, da die Fähre um 6 Uhr losfährt. Also gute Nacht!

 

Tag 80/116 Nordkap

 Gemütliches Aufstehen und bereit machen auf die Tour zum Nordkap mit der Weltkugel. Sind ja nur 35 Km ein Weg und ein paar Höhenmeter! So gedacht und es kam etwas anders. Mit dem leichten Gepäck ging’s dann doch flott weg und die ersten 9 km waren im nu gestrampelt. Dann ging’s hoch, zum 1. Mal. Die Grage war, ob ich die Steigung schaffe, oder ob mir das doch zu viel wird. Und es ging! Aber streng doch stetig. Kurz vor der 1. Höhe traf ich auf eine St. Gallerin und wir kamen ins Gespräch. Gut für eine Verschnaufpause. Über ein Plateau ging es weiter und auch wieder nach unten , ganz nach dem Motto, wie gewonnen so zerronnen! Bald hatte ich 20 Kilometer erreicht, was soviel hiess, dass ich nun 6666,6 Km in den Beinen habe. Stolz steuerte ich abseits der Strasse auf einen See zu, wo ich auf einen Franzosen mit zwei Hunden traf. Auch hier ein sehr schöner Schwatz mit Foto. Von hier ging es wieder nach oben, langezogen und streng. Von hinten bemerkte ich einen voll bepackten Velofahrer. Franzose und 40 Jahre jünger, ja da muss ich mich nicht schämen. Kaum war er durch wurde ich wieder überholt, diesmal von einer Frau, die Freundin. Keine Chance mitzuhalten. Beim Parkplatz zur Wanderung hielten wir einen Schwatz es wäre schön gewesen die letzten 4Km hochzufahren, doch Sie wollten auch zuerst die Wanderung machen. Also radelte ich alleine weiter dem Ziel zu. Als ich über den Kiesplatz zur Kugel einlenkte, begannen die anwesenden Touristen zu klatschen! Ich wusste nicht mehr wo meine Emotionen standen. Freudentränen liefen runter, Syrer die in Norwegen leben wollten alles genau wissen, denn Sie waren lange auch in Griechenland. Fotos wurden gemacht und ich versuchte nach Hause anzurufen. Zuerst erreichte ich niemanden, doch dann konnte ich mit Maria, Adrian und auch Freddy mein Schweden Begleiter sprechen. Danach versuchte ich zur Ruhe zu kommen. Ein Velofaher aus Franfurt kam an und ich tat dasselbe, wie es mir ergangen ist: Gratulieren und Fotografieren. Danach machte ich mich langsam und bewusst auf den Rückweg. Am See wo ich schon am Morgen war sass ich längere Zeit da. Ein Norweger tauchte auf und begann zu fischen und wir sprachen miteinander. Er erzählte mir, dass in Skarsvåg ein Musikfestival stattfindet und ich doch unbedingt hingehen soll. Von Manuel wusste ich, dass er auch dort war und wir verabredeten uns. Weit war es nicht, ein Umweg von 6 Kilometer! Gemeinsam erkundeten wir das Dorf, assen Rentierburger und warteten bis die Musik am Festival losging. Andere Länder andere Sitten! So richtig ging es erst um 9 Uhr los. Doch die Band, die spielte gefiel mir sehr: Lyse Netter erinnerte mich an Dada ante Portas aus Luzern. Nach 22 Uhr wollte ich aufbrechen, traf noch Mals auf den Norweger Frederik, und wurde von einem Journalisten interviewt. Da ich in Velokleidung am Festival war bin ich aufgefallen. Anscheinend kommt das nicht vor, dass sich Radler ans Festival verirren. Ich werde nun wohl in der nördlichsten Online Zeitung erscheinen. Das Festival ist ja auch das nördlichste! Nach 11 Uhr machte ich mich auf den Heimweg. Das war nochmals ein Highlight! Immer wieder musste ich anhalten und zurück aufs Kapp schauen. Es war so einmalig. Zwar verkehrten auch x Busse, hoch und runter, velofahrer waren unterwegs und natürlich auch alle weiteren Fahrzeuge. Das letzte Bild auf dem höchsten Punkt war einfach der Hammer! Gegen 1 Uhr nachts erreichte ich Honningsvåg und das Hotel. Noch lange sass ich da und liess den Tag ausklingen bis ich endlich zur Ruhe kam und schlief! 

76,5 Km; 1351 Hm; 15Km/h



27 Juli 2024

Tag 80/116 10vor10

 Let’s finish today! 


Tag 79/115 Geographisch richtiges Nordkap

 Zum Glück habe ich diese Episode mit Erbrechen und Durchfall gut überstanden! Das Frühstück blieb dort wo es hingehört und hatte kein Retour Ticket gelöst! Auch die Beine waren wieder voll funktionsfähig. Baltus kam mit seinem 40 Jahre alten VW Bus pünktlich zum Hotel und wir fuhren zum Nordkap Parkplatz und holten Manuel ab um etwas weiter unterhalb parkieren und losmarschieren konnten, es waren ca 7,5 Km zu bewältigen viel auf Steinplatten und auch zum Teil etwas feuchter Erde. Wir drei schwatzten den ganzen Weg über dies und das, es war richtig toll mit diesen beiden unterwegs zu sein. Glücklich kamen wir am nördlichsten Punkt Europas an und setzten uns so nahe ans Meer wie es ging. Als wir so dasassen, hörten wir plötzlich ein Geräusch vom Meer! Und tatsächlich es waren Wale am auftauchen. Über eine Stunde staunten wir vor uns hin und wenn uns nicht alles täuschte, waren auch mal Delphine zu sehen. Wir mussten aber auch wieder zurück marschieren und dazu noch etwas Höhenmeter hochgehen. Der Wetterbericht meldete auch etwas Regen, doch wir kamen trockenen Hauptes zurück zum Parkplatz. Der Wetterbericht sollte recht behalten, denn es schlug schnell um und ein kurzer starker Regen ging nieder. Es waren noch einige Wanderer unterwegs, und diese werden wohl nass geworden sein. Einige auch mit wenig tauglicher Ausrüstung. Manuel brachten wir zurück aufs Plateau wo er nochmals wild Kampieren möchte und Baltus brachte mich nach Honningsvåg zum Hotel zurück. Baltus lud ich zu einem Bier ein, er war auch froh, bei mir duschen zu können und wir blieben im Restaurant noch lange sitzen, denn es gab ein Thema nach dem anderen! Das ist auch eines meiner positiven Fazits: so viele junge tolle Menschen habe ich getroffen! Nichts schöneres als das, denn oft wird ja gerade die Jugend so schlecht geredet! Von Griechenland bis hier ans Nordkap habe ich durchwegs positive Begegnungen gehabt! 

Nun morgen steht noch die letzte Etappe zum Ziel an: Ans Nordkap, wo die Kugel steht! 


25 Juli 2024

Tag 79/114 Havøysund - Honningsvåg

 Der Wecker klingelte und der Countdown zur Abreise begann. Zusammen packen und Frühstücken um sicher 8.30 am Hafen zu sein. Bald hörte ich das Tuten der Fähre, jedoch war’s die, die Richtung Süden fährt. Hier in Havøysund kreuzen sich also die Fähren. Die Fähre war ein sehr modernes Teil, beeindruckend wie leise sie ist und wie der Warenumschlag von statten geht. Nach Süden wollte niemand einsteigen. Kurt nach ablegen der Fähre war auch schon das Schiff nach Norden am kommen. Alles sehr professionell und mit Touristen, die die Reise länger machen. So könnte es dann auch auf einem grösseren Kahn zu und her gehen. Viele Rentner aus Frankreich waren an Bord. Je länger ich an Bord war, desto übler wurde mir und ich musste mich erbrechen! Das am 114 Tag! Mir ging’s mies. Leider hatte ich ein Ei gegessen, das schon länger im Rucksack war! In Honningsvåg angekommen, suchte ich gleich das Hotel auf, wo man aber erst um 15 Uhr einchecken kann. Ich musste etwas warten und gleich überkam es mir wieder. Und das auf die Strasse. Ja und so bekam ich das Zimmer schon um 11 Uhr! Hier lag ich den ganzen Nachmittag und ging nur zum Einkaufen und Abendessen nach draussen. Üble Geschichte würde Maloni sagen. Deshalb mache ich hier auch Schluss!


Tag 79/114 10vor10

 


24 Juli 2024

Tag 79/113 Olderfjord - Havøysund

 In der Nacht kühlte es deutlich ab und der Wind drehte auf Nordwest. Somit war klar, was mich heute erwarten kann. Auf den Tip von Schweizer hatte ich ja das Ziel nach Havøysund verlegt, damit ich mir die beiden Tunnel sparen kann, dafür dann die Hurtigruten als Überbrückung nach Honningsvåg morgen nehme. Bis zur Abzweigung ging’s mal flott voran, dann führte der Weg nach Westen und der Wind bliess so stark, dass der Tacho schnell mal unter 10Km/h viel. Ich rechnete kurz aus was dies für 89 Km bedeuten könnte, zumal noch drei Anstiege ebenfalls dazu kommen. Und auf dem gesamten Weg keine Möglichkeit in eine warme Stube zu sitzen. Mein innerer Teufel meldete sich zu Wort: Dreh doch um, das schaffst du nicht, warum hast du auf diese Schweizer gehört usw. Als ich realisierte, dass dies mein altes Thema ist, weiss ich den Teufel in die Schranken und besann mich auf das Geleistete in den vergangenen 78 Tagen auf dem Velo. Und siehe da, der Teufel hörte auf zu jammern und mich piesacken. Es gab immer wieder Momente, die die Kilometer purzeln liessen und mich optimistisch stimmten. Gegen Mittag hatte ich auch schon 35 Km in den Pedalen und sorgte für Kaloriennachschub. Auf WhatsApp gratulierte ich meiner Schwester zum Geburtstag, lass die Nachricht von Manuel, dass er nun doch direkt nach Honningsvåg radelt, Schade, wäre schön gewesen den Abend zu verbringen. Am Nachmittag ging’s erst an den Fjorde entlang doch der Aufstieg auf 230 Meter kam auch bald. Gegenwind und Steigung bedeutet schieben! Das ging dann flott, vor allem die Abfahrt hinterher. Der Verkehr war schwach, einige Automobile begegneten mir zwei Mal, da der Ort nicht viel hergibt und bei diesem Wetter auch keine Ah‘s oder Oh‘s über die Natur. Zwei wilde Rentierherden sorgten für Abwechslung. Gegen 16.30 sah ich das Ziel vor Augen und fand schnell meine Unterkunft. Am Schluss begann es zu regnen, somit waren die Kleider von zwei Seiten nass. Zum Glück ist die kleine Wohnung geheizt, so dass alles trocknen kann. Einkaufen im COOP, und Abendessen im Ort. Danach die Üblichen Routinen und dann ab ins Bett! 

89,1Km;  1068 Hm; 14,2


Km/h

Tag 79/113 10vor10


 

23 Juli 2024

Tag 78/112 Alta - Olderfjord

 Schon schön, wieder verwöhnt zu werden! Nach der gestrigen langen Tour, musste mich der Wecker aus dem Bett klingeln. Und Freddy war schon am Frühstück vorbereiten. Bauch voll, Rucksack voll, es konnte wieder losgehen, etwas später als sonst, aber da die Tour kürzer war, kein Problem, so dachte ich! Schon um neun Uhr spürte man die Wärme. Im letzten Laden deckte ich mich nochmals mit Getränk ein. Der Aufstieg aufs Hochplateau hatte es in sich, nach der Slowakei war schieben wieder mal angesagt. Oben auf dem Plateau gabs ein Souvenierladen und ich wollte nochmals ein Getränk kaufen. Es gab aber nichts, doch die Inhaberin schenkte mir eine grosse angebrochene Cola! Wieder mal die Herzengüte von Menschen erlebt. Immer wieder ass ich eine Kleinigkeit und so kam ich gut über die Anstiege. Sobald es flacher wurde, half der Rückenwind zu einer anständigem Tempo. Irgendwo sah ich einen roten VW-Bus mit SG kennzeichnen. Ich hielt an und kam mit Baltus, einem jungen sympathischen Mann ins Gespräch. Er wollte heute die Mitternachtsonne am Nordkap sehen. Ich erzählte ihm von meinem Plan, und von der Möglichkeit an das geographische richtige Nordkap wandern zu können. Und wir machten gleich Nägel mit Köpfen, tauschten unsere Handynummern aus und wollen in Kontakt bleiben! Weiter ging’s bei mir über das Hochplateau mit relativ viel Verkehr, aber gut zu meistern. Wenige Radler kamen mir entgegen, ein kurzes Winken und vorbei waren sie. An einem Rastplatz begegnete ich einem marokkanischen Paar, das am Kochen war und ich gleich wieder im Gespräch war. Die letzten 10 Kilometer gingen flott ans Meer und meinen Zielort Olderfjord. Da das Restaurant um neun zumacht ass ich als erstes und kam mit weiteren Schweizern ins Gespräch. Alle drei radeln morgen nicht nach Honningsvåg, sondern nach Havøysund, von wo sie dann die Hurtigruten nach Honningsvåg nehmen um den 7 Km Tunnel umgehen zu können. Das ist doch eine Ansage! Also morgen Planänderung! Mit Manuel kam ich noch weiter ins Gespräch und er möchte auch die Wanderung machen. Ich klärte es gleich mit Baltus und das geht ok! Der Plan bei mir sieht nun so aus: morgen Havøysund, Donnerstag nach Honningsvåg, Freitag Wanderung und Samstag mit dem Velo ans Nordkap! Donnerstag soll es etwas Regnen, Freitags Besserung und Samstag wieder Sonne! 

115,2 Km; 1204 Hm; 18,0 Km/h


78/112 10vor10


 

22 Juli 2024

Tag 77/111 Kautokeino - Alta

 Story kommt morgen, endlich! In Kautkeino musste ich mir das Frühstück selber zubereiten mit allem was ich dabei hatte! Schon bald war ich bereit und konnte mich auch im Supermarkt mit Getränken, Früchten und Gebäck eindecken. Viele Kilometer waren auf Plan, immer mal wieder rauf und runter, zum Schluss mit einer Abfahrt von ca 400 auf 25 Meter. Solange ich in der Tundra fuhr, waren die Mücken eine Plage. In Maze gab es nichts, das Restaurant geschlossen und ich nahm den Lunch auf einer Treppe zu einem Häuschen ein. Weiter ging’s alleine unterwegs als Radler, bis ich zu einem Café kam, wo man sich eindecken konnte. Der Bløbaersmoothie war der Absolute Hammer! Vor dem Café waren noch norwegische Radler , mit welchen ich ins Gespräch kam. Es stellte sich heraus, dass sie aus Tromsø sind. Ich fragte nach, wo ich allenfalls mein Fahrrad für drei Wochen unterbringen könnte. Bei mir in der Garage war die Antwort. Wir tauschten unsere Telefonnummern und verabredeten uns sobald ich in Tromsø bin! Wie sich immer alles fügt, ist schon ein Wunder. Unterwegs sandte ich ein WhatsApp an Freddy mit der Frage, wo sie grad unterwegs sind. Die Antwort kam bald: Hammerfest! Beide noch ca 2 Stunden bis nach Alta entfernt, machten wir gleich ab auf dem Campingplatz wo ich schon ein Hütte gebucht hatte! Den Abend verbrachten wir in dem Restaurant in der Nähe und genossen dann noch den Abend zusammen bei einem Bier! Ich will eigentlich noch diesen Blog schreiben, aber mir viel das Handy aus den Händen vor Müdigkeit und so kommt es jetzt ein Tag später! Seis drum! 


137.7 Km; 1152 Hm; 21,4 Km//h



Tag 77/111 10vor10


 

21 Juli 2024

Tag 77/110 Hetta - Kautokeino

 Die Nacht war sehr warm im Zimmer und trotzdem habe ich durchgeschlafen. Das Frühstück war wieder der Hammer, meine Zuckerdepot gut gefüllt.  Der Tag konnte losgehen! Ich war gut unterwegs, als ich nach 7,5 Km so richtig den Schrecken kriegte! Meine beiden Bidons sind noch im Hotelzimmer…bei den 75 Km die es noch zu radeln gibt, gab es nur eine Entscheidung: zurück an den Start! Zu den 82 kommen also noch 15 dazu! Es war also nichts mit schnell mal zum Tagesziel, fast eine Stunde länger auf dem Sattel. Nun wenigstens gab es sonst keine grösseren Probleme! Kurz vor der Grenze gab es doch noch ein Kaffee, dies wollte ich mir nicht entgehen lassen. Und in der Tat bis zum Ziel war dann nichts mehr. Die Grenze zu Norwegen war wie die anderen Skandinavischen völlig unspektakulär. Kameras machen die Kontrolle. An einem See gab es schöne Bänke, wo ich dann den Mittagslunch einnahm. Die Mücken liessen jedoch kein längeres Päuschen zu. Der Weg führte bis auf 410 Meter über Meer, wann war ich zum letzten Mal so hoch? Richtig in Polen am 1. Juni! In Kautokeino angekommen bekam ich wieder ein kleines Häuschen zum schlafen. Kautokeino und ein weiterer Ort ist der einzige, wo Samisch durchgehend gesprochen und in der Schule gelernt wird. Neues Land neue Gepflogenheit: am Sonntag sind die Läden zu. Deshalb war ich seit langem wieder mal in einem Restaurant. Halbes Poulet, Pommes und ein Minisalat war das Menu. An der Tankstelle konnte ich noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen, bin froh, richtig gefuttert zu haben. Morgen werde ich um 7 Uhr den Laden aufsuchen, damit ich zum Essen komme. Um 19 Uhr gab es im Tipizelt des Campings Kaffee, richtig schön, denn so kommt man mit anderen Gästen in Kontakt und zum Austausch. Schade nur, dass keine weiteren Radler da sind. Habe heute auch keine gesehen! Das Ziel rückt näher, es bleiben noch 362 Kilometer und morgen geht ein Drittel weg. Wenn’s wieder so warm wird, brauche ich extra Flaschen, denn sonst wird es eng. Die Nachtsonne erhellt meine Hütte noch vollständig! Die Fenster sind Nord/Süd ausgerichtet. Verdunklung wird schwierig. Übrigens der 1. Abend ohne Bier seit langem. Norwegen ist da noch strickter als Schweden. An der Tankstelle gab es nichts davon. He nu so de! 

101,6 Km; 755 Hm; 20,8 Km/h



Tag 77/110 10vor10


 

20 Juli 2024

Tag 76/109 Muonio - Hetta

 Um Mitternacht war eine tolle Stimmung. Die Sonne am Horizont orange leuchtend und feiner Nebel über dem Wasser. Schnell holte ich die Kamera, da sich die Szenerie schnell änderte. Bacher hiess es hurtig in die Federn, die Fenster abgedunkelt mit allem was ich dabei habe: schwarzes Handtuch, Regenhosen, Regenjacken usw. So konnte ich bald einschlafen. Am frühen Morgen weckte mich nicht die Sonne, sondern die Blase, kommt davon, wenn man spät noch ein Bier trinkt! Also Aufstehen und nach der Erleichterung Frühstück zubereiten. Heute gab es eine Ovomaltine. Mein Turbo also startklar. Als ich das Fahrrad mit allen Taschen belud, bemerkte ich eine lockere Schraube. Also nachziehen, war auch Zeit nach so vielen Kilometern. Vor dem Start habe ich mich noch im Supermarkt mit ein paar Sachen eingedeckt. Wieder durfte ich Rückenwind geniessen! Herrlich das Wetter, die Temperatur im optimalen Bereich, man spürte aber auch die hohe Luftfeuchtigkeit. 30 Kilometer an einem Stück, ohne dass der Hinter schmerzte, einfach Strasse, Autos, Wohnmobile und Motorrad Fahrer. Zwei Radfahrer waren nach Süden unterwegs kurzer Gruss und tschüss! Bei den 30 Kilometer kamen „Touristenfallen“ die alles mögliche anboten. Einen Kaffee gabs gratis, das Gebäck war auch günstig. Also zuschlagen, denn die weiteren 50 Kilometer war nichts zu erwarten. Hier traf ich auf einen sehr gesprächigen Finne. Er auch unterwegs nach Hause Helsinki. Er startete an der finnischen/schwedischen/norwegischen Grenze. Bei mir ging’s weiter, Komoot zeigte mir eine Ausgrabung, welche aber von offiziellen Seite nicht beschildert ist. Es handelte sich um eine Kirche, wo heute nur eine Einnerungssäule steht. Kurzes Foto und nichts wie weg, sonst wäre ich voll von roten Punkten. Nachster Halt war eine Schutzhütte mit einer Beobachtungssitz zum Vögel beobachten. Zur Zeit sind wenige da, doch es soll vor allem Frühjahr/Herbst viele haben. Die Hütte ist zur freien Benutzung gedacht, mit WC und Holz zum Feuer machen. Leider wird hier der Müll nicht mitgenommen, entsprechend sah es dann aus. Stehend, respektive im Gehen musste ich den Lunch einnehmen, sonst hätte ich noch hunderte Mitesser gehabt. Die letzten 15 Kilometer spulte ich zügig ab und war schon kurz nach drei am Hotel. Super eingerichtet, Restaurant geschlossen, Sommer!, also zum Einkauf in den Supermarkt und Abendessen am Schreibtisch. Vorher genoss ich die Sauna, und weiss jetzt, wie die Finnen das machen. Es wird immer wieder etwas Wasser auf die Steine gegossen, man kommt zum Schwitzen! Dass die Finnen in der Sauna Bier trinken, mich würde dies glatt umhauen! Also nur Wasser. Das Bier kommt erst später… 

Heute beim zappen, bin ich auf Taizé gestossen und stellte fest, dass ich etwas verpasst habe: Frére Mathew wurde am 2.Dezmber Prior, als Nachfolge von Frére Alois. Frédéric Mathew kenne ich schon seit 1986, er war damals frisch eingetreten und ich konnte auch seine Eltern kennenlernen. Mit Frére Mathew hatte ich immer Kontakt, wenn ich in Taizé war! Man kann alles auf ihrer Homepage nachlesen! Für mich ist diese Entdeckung heute sehr speziell, da ich an den Distanzen ohne Menschen Mühe habe. Andererseits merke ich, wie begleitet ich bin! Viele Kirchen, die mich beeindruckten habe ich gesehen, oder die Begegnung mit dem Popen in Serbien, der mir in Gedanken immer wieder kommt! 

Von hier Hetta geht es morgen nach Norwegen, zum letzten Teil dieses Puzzles. Es fehlen noch ca. 450 Km, etwa 7 Etappen. 

81 Km; 473 Hm; 20,7 Km/h



Tag 76/109 10vor10


 

19 Juli 2024

Tag 75/108 Äkäslompolo - Muonio

 Was höre ich denn da, als ich meine Äuglein öffnete? Prasselnder Regen. Na ja zuerst mal frühstücken und schauen. Das Ferienhaus hat es mir recht angetan. So lag ich noch etwas auf der Couch und prompt bin ich nochmals eingeschlafen. Ein verlorener Sonnenstrahl weckte mich und ich war hin und hergerissen mit dem Wegfahren. Zu schön um hier zu bleiben , doch das Ziel vor Augen war die andere Seite. In Anbetracht der kurzen Etappe konnte ich noch zuwarten. Gegen 11Uhr war’s dann soweit: Aufbruch! So verliess ich Äkäslompolo und wusste, bis Muonio gab es nichts! Die Strasse ging hoch und runter, bis 320 Meter über Meer, so hoch war ich seit Polen nicht mehr! Zum Fotografieren gab es wenig, immerhin stand mir ein Rentier schön still! Ca 20 Km vor dem Ziel geriet ich in ein Gewitter, zuerst sah es so aus, dass ich am Rande mit etwas Nieselregen davon komme. Leger gekleidet, fand Petrus, dass über diesen Radler mit vollen Kübeln gegossen werden soll. So musste ich unter Birken mich Regentauglich machen. Einerlei bei 24 Grad und sehr hoher Luftfeuchtigkeit wurde ich auch durchs Schwitzen nass. Das Wetter besserte sich wieder und ich konnte Zwiebelprinzip mich wieder der Regenkleider entledigen. In Muonio angekommen steuerte ich auf den Campingplatz zu und es hatte auch hier Platz in einem kleinen Häuschen. Vom gestrigen Luxus musste ich mich verabschieden. Im Dorf gibt es eine Schweizer Konditorei, wo ich mir eine Rüeblitorte genehmigte und ein Kägi Frett und Ofomaltine Beutel kaufte. Im Obergeschoss gibt es eine Galerie mit Fotografien der Umgebung. Der Fotograf verkauft diese Bilder, auch als Kalender, doch beides geht nicht in mein Gepäck! Zu schön! Im K-Markt deckte ich mich für das Abendessen und morgen das Frühstück ein. Alles in allem trotzdem ein runder Tag, morgen geht’s weiter! 

58,5 Km; 556 Hm; 17km/h


Tag 75/108 10vor10


 

18 Juli 2024

Tag 74/107 Lappea - Äkäslompolo

 Wieder mal spätes abfahren, denn erst um 9 Uhr finnische Zeit gabs Frühstück. Doch heute waren nicht so viele Kilometer zu machen. Für Lappland war’s ein heisser Tag, für mich ein Tag zum feiern, aber auch dankbar sein. Nun radle ich schon 6000 Km und habe bis jetzt einfach nur das Beste erlebt! Begegnung, mein Fahrrad, das bis jetzt durchgehalten hat, Unterkünfte, Essen, alles optimal! Heute habe ich mit dem Handy ein paar Filmchen gemacht, so schön war die s‘Zenerie unterwegs. Der Abstecher nach Äkäslompolo hat sich insofern gelohnt, da ich hier ein schönes Haus mit eigener Sauna bekommen habe. Der Ort ist für den Winter ausgelegt, doch auch jetzt hat es vor allem Fahrradfahrer, die meisten Elektro. Alles hier ist noch teurer geworden. Im Supermarkt gab es volle warme Mahlzeiten und da habe ich mir gleich Fisch mit Kartoffelstock gekauft. Nach der Sauna musste ich nur kurz aufwärmen und daher nicht ins Restaurant gehen. Auch die Radlerwäsche konnte ich machen, denn hier gibt es einen Wärmekasten. Den Abend verbrachte ich mit etwas Social Media, hier der Blog, aber auch der schöne obligate Anruf nach Hause. 

86,3 Km; 603 Hm;  20Km/h


Tag 74/107 10:10. 6000Km


 

Tag 74/107 10vor10

 


17 Juli 2024

Tag 73/106 Övertorneå - Lappea

 Ausgeschlafen gab es ab 8.30 Uhr Frühstück bei Max „Norrsken Lodge“. Es fehlte an nichts. Max bereitete mir auch ein Spiegelei zu und so konnte ich mit gutem Gewissen losradeln - Depots gefüllt. Im Dorf machte ich noch kurz ein paar Bilder der Kirche von aussen und dann ging’s los. Auf der schwedischen Seite war der Verkehr geringer. Bald bogen von weitem gesehen zwei Radler ebenfalls in meine Richtung ein. Der Ehrgeiz war angestachelt und so näherte ich mich dem schwedischen Ehepaar. Beide ebenfalls in meinem Alter, sie mit elektrischer Unterstützung ja da wollte ich etwas Windschatten geniessen. Wir kamen ins Gespräch und bald liessen sich beide hinter mir einordnen und ich durfte Windschatten geben. So radelten wir einige Kilometer nördlich. Bald erreichten wir den nördlichen Polarkreis und ich bat den Herrn mich abzulichten. Das Paar drehte darauf um, da die Schwester der Frau im Ort wohnt. Mein nächstes Ziel war nun Pello, das es auf beiden Seiten des Flusses gibt. Wiederum wechselte ich die Landesgrenze und steuerte den Supermarkt an. Hier galt es Kalorien auftanken! Mein Ziel war 50 Km weiter und gemäss der Karte war auch kein Laden mehr zu erwarten. Die Temperatur stieg bis auf 24 Grad, Durst stellte sich ein, beide Bidon waren am Ziel dann leer. In Lappea gibt es eine grosse Unterkunft mit Restaurant, doch da hatte ich mal zu viel Vertrauen. Das Restaurant war zu und man konnte nur wenige Sachen kaufen. Improvisation war gefragt: ein Suppenbeutel noch aus Polen und ein paar Spiralen in der Küche halfen, den Kalorien- und Salzbedarf zu decken! Dazu ein Bier und das muss gut sein. Vorgängig konnte ich noch die Sauna geniessen. Morgen gibt es dann nach 30 Km ein Laden in Kolari. Dann heisst es eindecken. Wettermässig ist etwas Regen angesagt, aber schauen wir mal. Die Mitternachtssonne sieht man hier bestens! 

106.8 Km; 525 Hm; 21,6 Km/h




Tag 73/106 10vor10


 

16 Juli 2024

Tag 72/105 Tornio - Övertornå

 Schon in der Nachr begann es zu nieseln. Der morgen war nicht eben einladend, der Hals kratzte von gestern (selber schuld), trotzdem gab es kein zurück. Mit Freddy konnte ich nochmals frühstücken und das genoss ich ebenfalls. Wir hatten eine schöne Woche zusammen teils gemeinsam geradelt und viel schönes erlebt und auch neue Bekanntschaften machen können. Adriana hielt sich immer im Hintergrund, was ich etwas schade fand. Ich musste mich nun in die Regenklamotten stürzen und radelte dann los. Schön das der Nieselregen immer wieder mal schwächer wurde, die Temperatur angenehm war und Rückenwind für die Motivation grad richtig war. Nach 20 Kilometer kam ein kleines Kaffee mit einem schönen Laden. Sirpa war die überaus nette Gastgeberin. Sie macht eigenes Papier und daraus wunderschöne Sachen. Leider kann ich nichts mitnehmen, da der Platz sehr beschränkt ist und kaputt ginge. Je länger der Tag desto schöner wurde es. Der Fluss hier ist mal wild, mal sehr beschaulich. Plötzlich sah ich einen Fischer und ich hielt an um auch etwas zu essen. Aus Trier war das Paar und wir hielten ein smalltalk. Die Regenjacke konnte ich verstauen und weiterradeln. Im Ort Ylitornio machte ich einen Stop, die Kirche war geschlossen, jedoch traf ich im Friedhof auf ein Frau, die ihre Familiengräber aufsuchte. Ein Grab war ihr Onkel, der 1941 im finnisch russischen Krieg im Osten gefallen ist. Zur Erinnerung an alle gefallenen hat man für jeden eine Steinplatte mit Namen und Daten erstellt. Die Frau war früher auch Krankenschwester im Ortsspital und hatte die gleichen Probleme, wie ich sie in Münsterlingen erlebte. Eine schöne Begegnung! Von hier war es nun ein Katzensprung nach Övertornå. Dazu musste man über die Brücke und war wieder in Schweden. Hier gibt es einen Zeltplatz von Schweizern geführt. Max kommt aus Einsiedeln, seine Frau Yasmin lebte lange in Rottenschwil  im Restaurant Hecht! Wie klein die Welt ist! Noch weitere Schweizer sind hier aus Grossdietwil und Steffisburg! Mit den Steffisburgern konnte ich in Finnland auf einen Hügel Aavasaksa


fahren, von wo man eine grandiose Aussicht hat, der südlichste Punkt ist um die Mitternachtsonne zu sehen. Hier kamen viele Künstler zum Malen, es gibt vermeesungspunkte aus dem 18.Jahrhundert, Franzosen und Italiener haben das gemacht. Das Schloss Versailles soll viel Holz aus dieser Region bekommen haben. Für den letzten Zaren wurde ein Haus gebaut, in welchem er aber nie war. Ein Aussichtsturm rundete die ganze Besichtigung ab. Ja schön war’s! 

77.1 Km, 367 Hm; 21,3 Km/h

Tag 72/105 10vor10


 

15 Juli 2024

Tag 71/104 Vitå/Getarstugen - Tornio


 Etwas unruhig geschlafen, ja Luftmatratze und Schlafsack wenn’s nicht mehr anders geht ok! Der Platz war aber herrlich! Bald hörte ich das Klappern von Zeltstangen. Eric war schon am Aufräumen und Freddy stand auch schon vor dem Pick-up. Also räumte ich auch zusammen und wollte zügig bereit sein, da mich wieder etwas mehr als 100Km warteten. Die ersten Kilometer waren auf harter Kiespiste, meistens im Wald ohne viel Abwechslung. Gegenwind war heute das Thema, immer etwas bewölkt, manchmal fast zum Regnen, doch ich kam ohne nass zu werden durch! Wir kamen bis zum Mittag bis nach Kalix, wo die letzte mittelalterliche Kirche steht. Linus ein junger aufgeweckter Guide erklärte mir die ganzen Details. Ich staunte über sein Wissen. Nach ausgiebigen Lunch ging’s weiter bis Sangis, wo wir mit Adriana abgemacht hatten. Unterwegs begegneten wir dem Zeiten Rentier und einem Franzosen, der mit einem Mountain Bike unterwegs nach Portugal ist! Jeder hat so sein eigenes Ziel. In Sangis gab es eine Cafeteria, geführt von einer Luxemburgerin. Fein war die warme Schokolade. Von hier ging es wieder mal über 20 Km über die E 4, sprich viel Verkehr vornehmlich von Campern. So schnell wie möglich spulte ich dies ab, zehrte von der Erfahrung im Kosovo. Kurz Haparanda habe es wieder Radwege, was ich sehr schätzte. Die Grenze zu Finland ist ein kleines Rinnsal, ohne Kontrolle passiert man dies. Auf der schwedischen Seite steht ein IKEA und einige Outlet‘s. Der Innenort sieht trist aus. Vor dem Coop sass eine Roma und bettelte. Noch ein paar Km und ich erreichte den Campingplatz. Freddy und Adriana waren schon da! Die Zeit ist nun wieder um eine Stunde vor. Nochmals ein feines Nachtessen mit Freddy! 

115,9 Km; 753 Hm; 20 Km/h

Tag 71/104 10vor10

 


14 Juli 2024

Tag 70/103 Luleå - Vitå

 Die Übernachtung in diesem Haus war besonders. Die Besitzer sind aus den Philippinen emigriert und vermieten 4 Zimmer und lassen dich in der Küche teilhaben wenn du Kaffee oder Tee möchtest. Für den Preis von 35 Franken hatte ich mir schon alles mögliche vorgestellt, denn das ist für Schweden supergünstig. Die Sonne schien schon kräftig und so konnten wir das Frühstück am Vorplatz des Kindergarten geniessen. Heute war eine kurze Etappe geplant. Freddy und ich rollten los und liessen uns inspirieren, was uns der Weg so bot. Herrliche Seen, ein Rollstuhlfahrer, der sich den kleinen Hügel hochstemmte um runterdüsen zu können. An einer Tankstelle genehmigten wir uns ein Kaffee, trafen auf Franzosen und kauften noch etwas für den Abend ein. Weiter ging’s und gegen Mittag erreichten wir einen Ort, wo es eine alte Mühle gab, welche von Pferden angetrieben wird. Wir kamen ins Gespräch mit der Familie, die junge Grossmutter ist Künstlerin und auch ein hervorragende Gärtnerin. Wir durften das ganze Areal anschauen, welches auch für kleine Konzerte geeignet ist. Es ging weiter und dieses Wochende war speziell, da überall die Trödler offen hatten. Hier heissen sie Loppis und ich besuchte einen in einer ehemaligen Kirche. Die Schweden machen dies aus purem Spass, die Lokalität ist klein, die Auswahl ebenso. Freddy derweil wollte eine lustige Puppe am Wegesrand fotografieren. Natürlich kam auch er ins Gespräch mit den Besitzern, ein Sohn spielt Eishockey be HC Fribourg, das spezielle aber, war der Grosvater, der aus Birkenästen Hähne schnitzt. Göran schenkte uns je einen! Immer wieder darf ich diese Grosszügigkeit erleben. Gegen 15 Uhr erreichten wir den Platz in Vitå, wo es eine Hütte mit Tisch gibt, ein Natur-WC, eine Sauna und ein Bach, alles zur Benutzung auf Vertrauen und freiwilliger Spende! Herrlich. Natürlich machte ich einen Saunagang und juckte ins Wasser, konnte sogar die Kleider Waschen. Adriana derweil zauberte uns ein feines Abendessen. Eric ein Tessiner kam ebenfalls dahergeradelt, lebte lange in Mexiko, kam mit 21 in die Schweiz und betreut unter anderem die Wanderwege im Bleniotal. Im Winter ist er in Österreich als Pistenpatroleur unterwegs und oft auch im Sommer auf dem Fahrrad unterwegs. Ein deutsches Paar ist ebenfalls hier, aus Bad Odensloe, nahe bei Lübeck, er ist dort sogar aufgewachsen! Die Welt ist klein! Drei schwedische Motorradfahrer runden die illustre Gesellschaft ab! Wieder ein super Tag, Menschen, Wetter, einzig die Mücken kommen langsam ins Spiel, denn wir sind schon am Rand von Lappland! 

64,1 Km, 460 Hm; 19,5 Km/h



Tag 70/103 10vor10


 

13 Juli 2024

Tag 69/102 Byske -Luleå

 Es ist schon schön, wenn man morgens schon verwöhnt wird. Adriana und Freddy haben neben dem Haus, wo ich geschlafen habe ihr Pickup hingestellt und so war schon früh der Kaffee bereit. Adriana hat mir dann noch Sandwich und Bananen mit auf den Weg gegeben. Heute hatte ich eine grosse Tour geplant. Schon bald hatte ich eine einsame Strasse mit fast keinem Verkehr. Zügig ging es vorwärts, obwohl Gegenwind mein fast ständiger Begleiter war. 30 Kilometer waren rasant abgespult, eine Hütte stand am Weg und diese steuerte ich an. Wie schön war das denn: Platz für 12 Personen zum Grillieren, Holz in Hülle und Fülle, ja sogar USB Anschlüsse waren installiert und Gespielen durch Solarstrom. Am Eingang stand zur freien Verfügung, einfach den Platz sauber verlassen. Hier nahm ich also mein Znüni ein, und plötzlich tauchte Jérémy aus Frankreich auf. Er war auf dem Weg in den Süden und fährt den bottischen Meerbusen. Jérémy studiert in Helsinki Forstwirtschaft und spricht perfekt englisch. Wir hatten es kurzweilig und die Zeit zerrann. Also wieder Aufbruch. Bald sollte ich das erste Rentier sehen und auch Langläufer auf Rollen waren unterwegs. Immer wieder faszinierten mich die Stimmungen mit Wolken, Seen, Flüssen usw. Am Nachmittag wurde es ein bisschen harziger mit dem Gegenwind. So steckte ich mal meine Kopfhörer in die Ohren und hörte Musik. So tadelte es sich etwas besser von Lied zu Lied und die Kilometer schmolzen! Luleå erreichte ich gegen 16 Uhr und ich lief zu Fuss durch die Innenstadt. Etwas ausserhalb war meine Unterkunft. Eine afrikanische Familie vermietet Zimmer. Für mich einfach erstaunlich, wie offen und mit wieviel vertrauen das alles passiert. Man steht mitten in dem Haus. Adriana und Freddy können etwas daneben auf einem Parkplatz ihr Auto hinstellen. Heute hat Adriana ein feines Safranrisotto gemacht! Nach der heutigen Rekordtour hatte ich auch entsprechend Hunger. 4000 Kalorien müssen reingeschaufelt werden. Wir assen im Areal eines Kindergartens und plötzlich kam ein Security Mann vorbei. Tja wir versichertem ihm, dass wir alles sauber hinterlassen. Die heutige Unterkunft wird von einer philippinischen Familie geführt. Unglaublich ihr Vertrauen, denn man steht in ihrem Wohnzimmer. Nun ist Zeit zum Schlafen, morgen wird es etwas kürzer werden! 

129,1 Km; 819 Hm; 21,5 Km/h


Tag 69/102 10vor10

 


12 Juli 2024

Tag 68/101 Lövånger - Byske

 Etwas unruhig geschlafen, musste auch um drei Uhr aufs Klo, kommt davon wenn man sich spät noch ein Gin Tonic gönnt. Im Restaurant konnten wir ausgiebig Frühstücken, eine schwedische Gruppe war auch schon da und verpflegte sich ausgiebig. Freddy und ich verliessen den schönen Ort, noch etwas kühl, aber ideal zum Fahren. Die ersten 30 Kilometer gingen flugs und wir waren an einer Stelle, wo wir einen See sahen, also nix wie hin! Nun wir erreichten ein privates Grundstück und durften es ausgiebig bewundern! Riita eine Finnin servierte uns dann einen Kaffe mit Sandwich, und wir sprachen über Familie und weiteres. Die Zeit rasselte nur so dahin. Also wieder in den Sattel und weiter. Nach zwölf Uhr genehmigten wir uns den Lunch. Was uns hier besonders auffällt ist, dass viele Rentner schon mit dem Rollator unterwegs sind, obwohl es den Eindruck macht, dass sie noch sehr gut zu Fuss unterwegs sind. Natürlich sieht man auch solch, wo der Rollator schon Sinn macht. Bald mussten wir wieder aufbrechen und erreichten die Kleinstadt Skellefteå. Dort suchten wir ein Fahrradgeschäft auf, wo Freddy seine Vordergabel richten konnte und ich eine neue Lenkertasche kaufen konnte. Ausgangs Stadt entdeckten wir die gleiche Kirchenstadt wie in Lövånger, nur hier machte es den Eindruck, dass diese für längere Zeit vermietet werden. Wir besuchten auch die dazugehörige Kirche, wo ich auch Kerzen entzündete; in Gedanken an zuhause. Bei der nächsten Kirche war eine Radlerin, Elodie, aus der Normandie. Sie ist auf dem Heimweg, im Winter hatte sie in Norwegen gearbeitet, war aber jetzt nicht bis ans Nordkap gefahren. Elodies Rad war schwer beladen. So kommt sie natürlich nicht so weit. Zudem plagt sie fehlende Motivation, bis Stockholm soll es gehen, und dann ins Baltikum. Nun standen nochmal einige Kilometer an. Gegen Abend erreichten wir den vereinbarten Ort, wo Freddy ins Auto steigen konnte. In Byske angekommen musste ich erst auf Feddy und Adriana warten, denn mein Gepäck war ja im Pickup. Während ich duschte zauberte Adriana ein feines Nachtessn auf den Tisch, und wir konnten zugreifen, bis wir fast platzten. Gegen 21 Uhr und einer feinen Glacé


, ging’s auf mein Zimmer und meine Routine: WhatsApp Status, Facebook und Instagram bearbeiten und zum Schluss den Blog schreiben! 

105,1 Km; 870 Hm; 21,2 Km/h

Tag 68/101 10vor10


 

11 Juli 2024

Tag 67/100 Lövånger

 Regentag, Verhangenen so begrüsst uns das Wetter heute morgen. Gemütlich gehen wir es an. Frühstück im Restaurant und Zusammensein am Morgen. Mit Freddy gab es viel Auszutauschen, Adriana blieb lieber im Van mit ihrem Hund. Als es mal nicht regnete besuchte ich die Kirche nebenan, welche aus dem 16. Jahrhundert stammt. Es gab sogar eine Beschreibung auf deutsch. Dort wo ich schlafe ist ein ganz besonderer Ort. Die Hütten wurden für die Kirchgänger gebaut, mit Stallungen, damit die Pferde versorgt werden konnten. Die Kirchgänger, die von weit her kamen, konnten so am Vorabend anreisen und übernachten. Am Ort wurde auch Markt abgehalten oder Steuern eingezogen. Gleich nebenan befindet sich das Ortsmuseum, welches viele alte Sachen zeigt, wie früher gelebt wurde. Das erstaunliche ist auch, dass alles frei gezeigt wird, alles auf Vertrauen! Nachher wollten wir noch sonst ins Dorf, zuerst im Coop, dann haben wir einen Friseur gesehen, der gerade frei war. Wir hatten es sehr Lustig mit Murad ein Kurde aus Syrien, der vor 9 Jahren nach Schweden kam. Leider ist in seiner Heimat immer noch Bürgerkrieg. Zum Schluss landeten wir noch in einem local Produkte Laden, wo uns eine Mitinhaberin sehr detailliert die einzelnen Produkte erklärte. Ein lokaler Käse hat die Goldmedaille erhalten und wurde an einer Nobel-Preis Verleihung serviert. Den Abend verbrachten wir wieder im Restaurant, wo heute Abend ein Musikquiz durchgeführt wurde. Es war voll mit vielen lokalen Einwohnern, von jung bis alt. Eine Sängerin sang verschiedene Lider und dazu gab es Fragen zu beantworten. Den Song 99 Luftballons kannten die Jungs nicht und wir konnten da etwas Unterstützen. Dafür kannten wir viele aktuelle Lieder nicht. Kaum war die Auflösung vorbei, stürmten mehr als die Hälfte nach Hause, obwohl erst 20 Uhr war. Andere Länder andere Sitten! Freddy und ich lassen den Abend bei einem Gin-Tonic ausklingen! 


Tag 67/100 10vor10


 

10 Juli 2024

Tag 67/99 Umeå - Lövånger

 Adriana bereitete uns ein feines Frühstück vor, und kurz nach 8.30 Uhr waren wir bereit auf die heutige Tour. Mein Gepäck wurde im Pick-up von Adriana mitgenommen, also heute zwar eine lange Tour, weniger anstrengend! Flott gings vorwärts, erst auf schönem Radweg, mit Strassenlampen. Wir fragten uns, was die sollen? Im Sommer ist es praktisch rund um die Uhr hell, und im Winter bei diesen eisigen Temperaturen, wer geht schon radeln. Die Lösung könnte Langlauf sein. Dann macht das Licht Sinn! Viele Kilometer konnten wir auf Hartsandpisten fahren. Wir filmten uns Gegenseitig und zu Blaubeeren pflücken sind wir auch gekommen. Pünktlich auf Mittag trafen wir zum vereinbarten Ort ein, wo Adriana auf Freddy und mich wartete. Verpflegt haben wir uns aus dem Rucksack und bald mussten wir weiter. Unterwegs trafen wir auf einen Jungen Schweden, der das Baltische Meer umrundet hatte und nun auf dem Heimweg ist. Er hatte schon mehr als 6000 Km in den Beinen und ist kurz nach mir gestartet. Leider mussten wir noch einige Km auf der Hauptstrasse radeln, was Freddy sichtlich Mühe bereitete, ich hingegen war mir das gewohnt, und ich fand es noch sehr human, im Vergleich zu Strassen in Ungarn/ Rumänien oder auch teilweise in Estland. Ganz zu Schweigen zu Kosovo und Monte Negro. Ab Kilometer 60 merkte man, dass Freddy schon recht müde war, doch er wollte es durchziehen und hat wahrscheinlich die längste Strecke in seinem Leben gefahren. In Lövånger angekommen bekam ich die Unterkunft ohne Probleme. Es hat viele kleine Häuschen, ein Restaurant und sehr nette Bedienung. Heute gönnten wir uns ein feines Essen. Da morgen starker Dauerregen angesagt ist, bleiben wir vor Ort, respektive wir fahren zu einer Velowerkstatt, um Freddy Rad in Ordnung zu bringen. Der Lenker hat viel Spiel, und bevor etwas passiert ist Vorbeugen besser. 

97,2 Km; 786 Hm;


19.2 Km/h

Tag 67/99 10vor10


 

09 Juli 2024

Tag 66/98 Vaasa - Umeå

 Die Nacht war kühl, oder mein Schlafsack zu dünn! Also, da noch Zeit war, wollte ich nach dem Frühstück zeitig aufbrechen und in der Stadt nach einem Sportgeschäft Ausschau halten. Das fand ich auch etwas ausserhalb von Vaasa. So kam ich noch auf eine kleine Stadttour. Im Geschäft fand ich das Gesuchte und zusätzlich auch ein Mückennetz für den Kopf in Lappland. Die Fähre nach Schweden war gut gefüllt und die Überfahrt dauerte etwas über 3 Stunden. In Holmsund angekommen hiess es etwas radeln um zum Zeltplatz zu kommen. Dort wartete schon mein Freund Freddy mit seiner Partnerin Adriana auf mich! Wir haben uns natürlich lange nicht gesehen und so war das Wiedersehen eine riesige Freude. Freddy will mich morgen begleiten, und ich kann mal ohne viel Gepäck radeln. Adriana wird mit dem Pickup vorausfahren. Morgen gibt es etwa 90 km zu bewältigen. Adriana hatte schon gekocht und wir durften feine Pasta Bolognese essen. Dazu habe ich einen Wein vom Schiff mitgebracht, ein spanischer Wein aus der Exremadura, Trujillo, wo Maria und ich vor 30 Jahren waren. 

47,9 Km; 381 Hm;


19 Km; 

Tag 66/98 10vor10

 


08 Juli 2024

Tag 65/97 Helsinki - Vaasa

Im Kühlschrank lagerte mein Frühstück, das ich dann selber zubereiten konnte. Die Unterkunft 20Rooms ist top organisiert! Heute war sogar Anton zugegen, dem diese Unterkunft gehört. Anton ist russischer Abstammung. Sein Vater musste in den wilden 90er Jahren aus Russland fliehen, da er Morddrohungen hatte. Er hatte ein Geschäft mit über 100 Mitarbeitenden. Anton war 8 Jahre Alt. Er sagt in Russland seien Sie reich gewesen jetzt spielen sie in einer unteren Liga. Dass er heute Die Zimmer reinigen musste, hat damit zu tun, dass er letzte Woche ein Mitarbeiter fristlos kündigen musste, da Alkohol ein Problem war. Wieder mal eine schöne Begegnung! Als das Fahrrad bereit war machte ich mich auf den Weg ins Zentrum. Dabei wollte ich das Sibelius Denkmal sehen, was mir diesmal eine Fahrt durch Wohngebiete bescherte. Das Denkmal ist sehr schön gemacht. Bald war es Mittag und ich fuhr an den Hafen, wo ich auch etwas ass. Die Dreimaster waren nicht mehr da und die Festmeile wurde abgebaut. Gegen 14 Uhr war ich am Bahnhof wo ich dann den Zug nach Vaasa bestieg. Ich muss etwas Zeit aufholen, denn die Tage in Wil und in Riga haben mich etwas in Rückstand gebracht. Morgen geht es nochmals weiter nach Umeå, wo ich auf Freddy treffen sollte. 

46,8 Km; 435 Hm; 17,5 Km/h


Tag 65/97 10vor10


 

Tag 64/96 Wil - Helsinki

 Zu viert genossen wir den kleinen Sonntagsbrunch, Ricardo musste bald zu Arbeit fahren. Wir nutzen die Gelegenheit, dass er eine kleine Einführung meines neuen Autos bekam, wobei ich auch schon viel vergessen hatte. Vor dem Mittagessen richtete ich meine Sachen, benutzte auch die Zeit die Post und die Bilder vom Fotoapparat abzulegen. Am frühen Nachmittag trudelte Adrian mit dem Motorrad ein und wir genossen das gemeinsame Mittagessen, welches Maria vorbereitet hatte. Bald war Zeit zum Aufbrechen um den Flieger nach Helsinki zu erwischen. Mit fast 30 Minuten Verspätung hoben wir ab. Der Pilot erklärte den Grund: starker Gegenwind war die Ursache. Er meinte dann, dass wir mit 3 Minuten Verspätung landen werden. Finnischer Humor? Tatsache ist, dass wir pünktlich aufsetzten und ich so um Mitternacht im 20Rooms ins Bett fallen konnte. Fahrrad und Taschen waren schon da! 


06 Juli 2024

Tag 64/95 Wil

Gemütlich starteten wir in den Tag. Am morgen war der obligate Besuch am Wiler Samstagmarkt auf dem Programm. Zusätzlich musste ich noch in ein Uhrengeschäft, da das Armband meiner Tissot so defekt war, dass es nur professionell entfernt werden konnte. Es war klar, dass wir am Markt die eine oder andere bekannte Person getroffen haben, die mich auf die Tour ansprach, Peter Zingg, Urban Gämperle, und andere. Gesamt hielt es sich in Grenzen. Am Nachmittag konnten wir noch Grillieren, bevor starker Regen begann. Für die Familie machte ich meinen traditionellen Zopf für Sonntag, mitgebrachte Wäsche wurde wieder mal richtig gewaschen und kleinere Arbeiten erledigt. Unsere Nachbarn machten noch den Vorschlag, ob wir das Spiel Schweiz - England bei einem publicfewing schauen möchten. Der Ort war die Barfussbrauerei in Bürglen. Wir genossen das feine Bier, die Gesellschaft mit Giese‘s und das Spiel, das dann leider verloren ging. Zuhause angekommen liessen wir den Abend ausklingen und reflektierten auch ein wenig die gemachten Erfahrungen meiner Tour, was nachher kommt usw. Bei mir ist aktuell alles offen, freue mich auf den Abschluss und möchte ab November eine Struktur haben, die mir eine einigermassen geregelte Woche gibt. 


Tag 64/95 10vor10

 Leider Kein Bild

05 Juli 2024

Tag 64/94 Helsinki - Wil ( Berufsmaturafeier)

 Der Wecker klingelte schon um 5.15 Uhr. Kurze Dusche und ein Schnellfrühstück war angesagt. Alles war vorbereitet. Das Fahrrad konnte ich samt Gepäck im Zimmer lassen. Der Weg zum Bahnhof war sehr kurz und die Bahnfahrt ebenso. Pünktlich brachte mich die Finnair nach Zürich, bei Visilab konnte ich mein GA abholen, das Ricardo dort deponiert hatte. In Wil holte mich Ricardo mit den SBB Unterlagen ab und so konnte ich auf der Gemeinde die Wohnsitzbestätigung abholen. Zuhause angekommen, sah ich, wie unser Rasen hoch gewachsen ist, da der Roboter in Reparatur weilt. Also erstmal ans Werk! Elisabeth Keller schaute schnell vorbei und später sauste ich in die Stadt um a) den Bart zu stutzen und b) die Jahreskarten der SBB zu erneuern. In der Altstadt traf ich Elisabeth und Franz bei Errico am Essen und ich genehmigte mir einen Espresso. Zurück zu Hause konnte ich endlich auch Maria in die Arme nehmen, denn sie musste heute länger arbeiten. Wir bereiteten uns auf die Berufsmaturfeier vor und wie es so ist, klemmte es bei Ignacio. Ein Zug ist ausgefallen und wir schauten, wo wir ihn allenfalls abholen könnten, damit wir nicht zu spät an die Feier kommen. Letztendlich mussten wir ihn in Effretikon abholen, Freitags, was zusätzlich schwierig werden könnte, da Feierabendverkehr und Staus oft vorkommen. Nun es klappte bis auf wenige Minuten. Die Feier war wie üblich umrahmt mit Musik und Ansprachen und die Übergaben der Maturitätsausweise. Wir dürfen stolz sein! Eine Lehrerin verabschiedete sich nach 33 Jahren und sie war sehr angetan über Ignacio’s Rolle als Nathan der Weise! Bravo. Den Abend liessen wir im Restaurant Neubädli bei sehr feinem Essen ausklingen. Bei den kurzen Wegen in St. Gallen entdeckten wir noch das eine oder andere, was wir bis dato nicht kannten. Ja und Spanien gewann an der Euro! 




Tag 64/94 10vor10


 

Tag 5 Olderdalen - Tromsø

 Heute Nationalfeiertag und mein letzte grössere Tour! Heute komme ich in Tromsø an und werde morgen Freitag doch noch einiges zu tun haben....